Epoche

„Die Leiden des jungen Werther“ ist eines der wichtigsten literarischen Werke des Sturm und Drang. Diese Epoche, die ungefähr zwischen 1765 und 1785 eingeordnet wird, ist als eine Reaktion auf die Aufklärung zu verstehen, die im 18. Jahrhundert die Gesellschaft radikal veränderte. Die Aufklärung forderte den Menschen dazu auf, selbstständig zu denken und rational zu handeln. Die durchweg jungen Vertreter des Sturm und Drangs forderten aber ein gleichwertiges Nebeneinander von Empfindung und rationalem Handeln. Werther schafft es nicht, seine Gefühle bis zu einem gewissen Grad rational zu bewältigen, seine Mitmenschen dagegen zeichnen sich durch ein Übermaß an Rationalität aus. Damit stehen sie für die beiden Extreme, die die Vertreter des Sturm und Drangs harmonisch verbinden wollten.