Struktur und Aufbau

„Die Leiden des jungen Werther“ ist als Briefroman konzipiert und besteht daher zum größten Teil aus Briefen, die Werther an seinen Freund Wilhelm, an Lotte und an Albert schreibt. Der gesamte Text ist zudem in ein erstes (S. 5–71) und ein zweites Buch (S. 72–154) unterteilt.

Bevor diese Briefe dem Leser präsentiert werden, äußert sich der Erzähler in einem kurzen Statement zu der vorliegenden Geschichte (S. 4). Dieser Erzähler schaltet sich gegen Ende der Erzählung nochmals in Form eines Einschubs ein, den er als „Der Herausgeber an den Leser“ tituliert (S. 114). Er begründet diesen Bruch mit der bisherigen Struktur dadurch, dass er nicht genügend Briefe von Werther zur Verfügung hat, um die letzten Tage seines Lebens umfassend darzustellen. Im weiteren Verlauf und besonders nach Werthers Tod berichtet er dann als außenstehender Betrachter von den getroffenen Maßnahmen und dem Begräbnis.

Die Erzählstruktur des Romans ist durch die einseitige Wiedergabe der Briefe Werthers sehr einfach. Seine Erlebnisse werden in Form von Analepsen (Rückblenden) wiedergegeben, seine Empfindungen werden meist durch eine direkte Aufzeichnung reflektiert. Nur selten wird dieses Konzept durchbrochen, wie zum Beispiel im ersten Brief nach seiner Bekanntschaft mit Lotte. Hier markieren drei Leerzeichen (S. 21), dass er den Schreibprozess unterbricht, um nochmals zu ihr hinaus zu reiten.

Zusammen mit der Erzählebene des eigentlichen Erzählers, der nur am Anfang und Ende des Romans auftritt, lassen sich d...

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