Johann Wolfgang von Goethe

Johann Wolfgang von Goethe wurde am 28.08.1749 in Frankfurt am Main als Sohn des Kaiserlichen Rates Dr. jur. Johann Caspar Goethe und Catharina Elisabeth (geb. Textor) geboren. Ein Jahr später kam seine Schwester Cornelia zur Welt. Vier andere Geschwister starben in frühen Jahren. Sein Vater war Anwalt, und die Familie wohnte in einem reichen Patrizierhaus. Goethe wuchs in wohlhabenden Verhältnissen auf. Er wurde, gemeinsam mit seiner Schwester Cornelia, vom Vater und einem Hauslehrer in verschiedenen Fächern wie Schönschreiben, Rechnen, Geschichte und Geografie sowie verschiedenen Fremdsprachen unterrichtet. Neben Cello und Klavier lernte er reiten, fechten und tanzen. Er besuchte die öffentliche Schule am Frankfurter Großen Hirschgraben und interessierte sich früh für Theater und Literatur.

Mit 16 Jahren besaß er schon eine umfassende Bildung und begann 1765 ein Jurastudium auf Wunsch seines Vaters bei der Universität in Leipzig. Dort besuchte er auch Theateraufführungen. Eine schwere Krankheit zwang ihn zurück nach Frankfurt, sodass er sein Studium unterbrechen musste. Nach einem Genesungsjahr (1769) legte er 1771 die Lizentiatenprüfung in Straßburg ab. Dort lernte er Herder kennen und hörte Vorlesungen in Philosophie und Philologie. Er zog anschließend zurück nach Frankfurt, wo er eine Anwaltskanzlei eröffnete, mit der er nicht besonders erfolgreich war. Wichtiger als der Anwaltsberuf war Goethe die Dichtung. Nachdem Goethe seine ersten Werke geschrieben hatte, unter anderem „Die Leiden des jungen Werther“ (1774), wurde er berühmt. Schnell wurde er zum führenden Dichter der literarischen Bewegung „Sturm und Drang“.

Im April 1775 verlobte er sich mit Lili Schönemann, doch nur ein halbes Jahr später wurde das Verlöbnis wieder gelöst. Kurz danach berief der junge Herzog Karl-August von Weimar Goethe an seine Residenz. Gegen den Widerstand der Beamtenschaft wurde er 1776 Geheimer Legationsrat. Im Juni 1777 starb seine Schwester Cornelia. 1779 stieg er zum Geheimrat auf, d. h., er war somit auch Mitglied in der Regierung und wurde 1782 schließlich zum Präsidenten der Finanzkammer ernannt. Im April 1782 erhob Kaiser Joseph II. Goethe aufgrund seiner hervorragenden Arbeit in den Adelsstand. Nur einen Monat später verstarb sein Vater. Als Politiker traf Goethe mehrere kontroverse Entscheidungen. Wegen seiner Arbeit hatte Goethe weniger Zeit zum Schreiben. Er verfasste jedoch mehrere Werke und ein einziges Prosastück: „Iphigenie auf Thauris“, (1779).

In diesem Weimarer Jahrzehnt hatte er eine prägende Liebesbeziehung zu der Hofdame Charlotte von Stein.

Goethe geriet in eine Krise und unterbrach 1786 seine Politikerkarriere. Er reiste nach Italien, wo er ein paar Jahre blieb. Als er 1788 nach Wismar zurückkam, verliebte er sich in Christiane Vulpius, 23 Jahre alt, die er erst im Oktober 1806 heiratete. Ein Jahr später wurde sein Sohn Julius August Walther geboren, weitere vier Jahre später kam die Tochter Caroline zur Welt, die jedoch nur kurze Zeit lebte.

Nach seiner Rückkehr aus Italien hatte er beschlossen, seine Tätigkeit künftig auf das Wichtigste zu beschränken und die Politik für eine gewisse Zeit zurückzustellen. Goethe forschte dann mehrere Jahre in der Natur und beschäftigte sich mit der Farbenlehre, der Botanik und der Zoologie. Er übernahm mehrere Aufgaben aus dem kulturellen und wissenschaftlichen Bereich. Von 1791 bis 1817 leitete er das Weimarer Hoftheater. Im September 1788 kam es in Rudolfstadt zu einer ersten Begegnung zwischen Goethe und Friedrich Schiller. Die nachfolgende Freundschaft mit dem Dichter Friedrich Schiller regte Goethes dichterische Schaffenskraft stark an.

1801 erkrankte er an einer Gesichtsrose. Zwei Jahre danach kam seine Tochter Kathinka zur Welt, doch wie seine erste, seine dritte und vierte Tochter, wurden alle entweder tot geboren oder starben früh.

1804 ernannte man ihn zum Wirklichen Geheimen Rat. Im folgenden Jahr erlitt er mehrmals eine Nierenkolik. 1808 starb Goethes Mutter. Im Dezember 1815 wurde er zum Staatsminister ernannt. Ein halbes Jahr später starb seine Frau Christiane nach schwerer Krankheit. Er selbst erkrankte 1823 an einer Herzbeutel- und Rippenfellentzündung. Im Oktober 1830 starb sein Sohn August. Am 22. März 1832, zwei Jahre später, starb Goethe wahrscheinlich an einem Herzinfarkt.

Goethe war von einer erstaunlichen Schaffenskraft: Im Alter von fast 83 Jahren, kurz vor seinem Tod, vollendete er noch den 2. Teil des Dramas „Faust“. Seine Lebenserinnerungen schrieb er auf in seinem Werk „Dichtung und Wahrheit“.

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