Ralph
- Der blonde Sonnyboy
- Der sympathische Naturfreund
- Der anfängliche Optimist
- Der demokratische und kluge Anführer
- Die vier Grundregel
- Gelassenheit und Besonnenheit
- Fürsorge und Verständnis
- Der diplomatische und kooperative Leiter
- Angst und Aggressivität
- Selbstzweifel und echte Freundschaft
- Die Freundschaft mit Piggy
- Träume und Heimweh
- Ralph als zentrale Figur des Romans
Der blonde Sonnyboy
Der zwölfjährige Ralph (S. 10) ist eine der beiden Hauptfiguren des Romans Herr der Fliegen von William Golding. Der Erzähler beschreibt die Geschichte überwiegend aus Ralphs Sicht, zudem taucht der Protagonist in jedem der 12 Kapitel auf.
Gleich die erste Szene des Buchs beschreibt, wie Ralph sich nach der Flugzeugkatastrophe durch den Urwald der einsamen Insel kämpft (S. 7). Äußerlich wird der Junge als sehr gut aussehend geschildert (S. 24): Ralph ist groß (S. 24), blond (S. 7) und seine Haut ist gebräunt (S. 11). Zudem hat er breite Schultern und sanfte Augen (S. 10). Am Anfang des Romans erscheint Ralph in seiner Schuluniform mit kurzen Hosen, Kniestrümpfen, grauem Hemd und einem Pullover (S. 7, 10).
Der Vater des Protagonisten ist ein Marineoffizier (S. 14), daher ist Ralph als Kind mit der Familie oft umgezogen, um dem Vater an dessen jeweiligen Einsatzort zu folgen: Ralph wohnte zum Beispiel in der englischen Hafenstadt Chatham und danach in Devonport in Neuseeland (S. 122). Dort hat Ralphs Mutter die Familie vermutlich verlassen oder ist gestorben. Ralph wurde auf ein britisches Internat geschickt (ebd.). Mögliche Geschwister des Jungen werden nicht erwähnt.
Der sympathische Naturfreund
Der Protagonist ist sportlich, denn er liebt es, zu schwimmen „Baden ist einfach das Tollste“ (S. 159) und macht einen Kopfstand, wenn er sich besonders freut (S. 8, 11, 27). In seinem Alltag ist Ralph ein begeisterter Leser: Besonders interessant findet er Bücher über Ägypten, Schiffe und Eisenbahnen (S. 123). Zudem legt der Junge viel Wert auf Sauberkeit und Gemütlichkeit. Nachdem er bereits mehrere Wochen auf der Insel lebt, betrachtet er seine verdreckte Kleidung: „Mit einem schmerzlichen Ruck erkannte Ralph den Schmutz und Verfall, begriff, wie sehr er es hasste, sich ständig die struppigen Haare aus der Stirn zu wischen und sich, wenn die Sonne untergegangen war, unruhig auf trockenem Laub zu wälzen, bis er schlief.“ (S. 84).
Außerdem hat sich Ralph während seines Aufenthalts auf der einsamen Insel das Nägelkauen angewöhnt. Selbstironisch stellt er fest: „Die Nägel waren bis ganz unten abgeknabbert, dabei konnte er sich nicht daran erinnern, wann er wieder mit dieser Angewohnheit begonnen, ja nicht einmal, wann er sie jemals gehabt hatte. Als Nächstes lutsche ich noch am Daumen…“ (S. 119f.). Der sympathische Junge ist naturverbunden, denn er hat mit seiner Familie eine Zeitlang im australischen Devonport, „in einem Landhaus am Rande der Moore“ (S. 122) gewohnt, und er kann die Tageszeiten am Stand der Sonne erkennen: „Ralph warf einen kritischen Blick in Richtung Sonne. Früher Abend. Später Nachmittag auf jeden Fall.“ (S. 128).
Der anfängliche Optimist
Nachdem Ralph aufgrund eines Flugzeugunglücks zusammen mit einer Gruppe englischer Schuljungen auf der unbekannten Insel gestrandet ist, kann er sich schnell auf die neue Situation einstelle...