Entwicklungsroman, Schülerroman oder Erzählung?
„Unterm Rad“ als Entwicklungsroman
Der Entwicklungsroman beschreibt eine Handlung aus der Sicht des meist jungen Protagonisten, der sich in einer für ihn oft fremden Gesellschaft zurechtfinden muss und dabei zwangsläufig auch Fehler macht. Der Fokus richtet sich auf die Erlebnisse des Protagonisten und seine Auseinandersetzung mit der Umwelt.
Vor allem im Bildungsroman stehen der Lern- und der Reifeprozess der Protagonisten im Vordergrund. Die Handlungskurve, die der Protagonist im traditionellen Entwicklungsroman durchläuft, verläuft tendenziell nach oben, da er aus seinen Fehlern lernt und sich folglich immer mehr in der Gesellschaft zurechtfindet.
Besonders in Deutschland hat sich der Entwicklungsroman als ein beliebter Romantyp etabliert. Johann Wolfgang von Goethes „Wilhelm Meisters Wanderjahre“ ist das bekannteste und bedeutendste Beispiel dafür. Doch bereits in der mittelhochdeutschen Dichtung kann man bei Wolfram von Eschenbachs „Parzival“ von einem Entwicklungsroman sprechen.
”Unterm Rad” ist ein Entwicklungsroman, in dem uns die Entwicklung eines Protagonisten gezeigt wird. Wir sehen Hans Giebenrath als Kind und Heranwachsenden und wie er an der Anforderung, die seine Umwelt an ihn stellt, scheitert. Der besondere...