Der Stadtpfarrer
Für den Stadtpfarrer und alle anderen Lehrer in Calw bietet Hans Giebenrath mit seiner Begabung die Chance, jemanden zu fördern, der „einen Blick und eine Wirkung“ (S.8) über Calw hinaus haben kann. Der Rektor und alle anderen sind sich dahin gehend einig, dass Hans ein „feiner Kopf“ (S.9) ist. Der Pfarrer ist ein „gewandter, wohlredender Mann und Prediger“ und darüber hinaus „ein fleißiger und strenger Gelehrter“ (S.44).
Der Stadtpfarrer steht mit seinem wissenschaftlichen Umgang mit der Religion in Opposition zu dem Herzenschristen Schumacher Flaig. Dieser hält den Pfarrer für einen „Neumodische[n]“ (S.14). Man sagt dem Stadtpfarrer sogar nach, dass er „nicht einmal an die Auferstehung“ (ebd.) glaubt. Für Flaig ist der Pfarrer ein „Ungläubiger“ (S.43) und er sieht die Gefahr, dass er Hans mit seinem Unglauben anstecken könne. Dass der Stadtpfarrer keinen tiefen Glauben hat, lässt etwa daran ablesen, dass er am Morgen des Landexamens in Stuttgart nicht für Hans betet (S.21), was für einen gläubigen Pfarre...