Motive und Symbole

Rad

Das Motiv des Rades ist das wichtigste im Text. Daher ist es auch kein Zufall, dass es schon im Titel „Unterm Rad“ angedeutet wird. Es beschreibt die Zerstörung Hans Giebenraths durch die Gnadenlosigkeit seiner Umwelt, besonders durch die Figuren, die dem Erziehungsapparat angehören. 

Das Rad steht in diesem Sinne für das rigorose, autoritäre Erziehungssystem, das aus der Schule, dem Klosterseminar, der Gesellschaft und auch den Eltern, die ihre Kinder zu Höchstleistungen anspornen, besteht. Unter dem Einfluss seiner Umwelt bricht Hans Giebenrath im Verlauf der Handlung zusammen und kann seine vielversprechende Ausbildungskarriere nicht mehr fortsetzen – er kommt im übertragenen Sinne unter die Räder.

Dabei taucht das Rad nicht nur abstrakt auf. Im Text wir…

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Natur

Die Natur bildet in „Unterm Rad“ den Gegensatz zur Gesellschaft. Der Mensch befindet sich demnach in der Natur in einem wilden, ursprünglichen Zustand. Dieses urwüchsige innere Wesen des Menschen wird durch die Gesellschaft nicht akzeptiert, sondern durch sie ausgetrieben und der Mensch mit unnatürlichen Erwartungen konfrontiert:

„Der Mensch, wie ihn die Natur erschafft, ist erschafft, ist etwas Unberechenbares, Undurchsichtiges, Gefährliches. Er ist ein von unbekannten Bergen herbrechender Strom und ist ein Urwald ohne Weg und Ordnung. Und wie ein Urwald gelichtet werden muß, so muß die Schule den natürlichen Menschen zerbrechen, besiegen und gewaltsam einschränken, ihre Aufgabe ist es, ihn nach obrigkeitlicherseits gebilligten Grundsätzen zu einem nützlichen Gliede der Gesellschaft zu machen […]“ (S.46f.).

Die ungebändigte, freie Natur des Menschen in seinem Naturzustand steht der Gesellschaft gegenüber. Im Text wird die Natur besonders durch Räumlichkeiten kontra…

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Kopfschmerzen und Müdigkeit

Hans Giebenrath erweist sich von Anfang an als ein recht schwacher Junge, der aufgrund der Drangsal der Erzieher körperlich immer mehr abbaut. Die körperlichen Reaktionen von Hans auf die Ereignisse werden leitmotivisch immer wieder aufgenommen und deuten auf sein Schicksal voraus. 

Hans ist schon als Kind nicht sehr kräftig, deshalb beteiligt er sich auch nicht an Prügeleien (S.36). Als er von seiner Umwelt dazu angehalten wird, hart und viel zu lernen, treten körperliche Symptome auf, die die Überforderung des Jungen verdeutlic…

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Wasser und Tod

Der Tod erscheint schon früh in der Erzählung als Motiv, wenngleich zunächst noch in verdeckter Form. Beispielsweise fühlt sich Hans schon von Kindesbeinen an zum Wasser hingezogen („Das Stehen im dünnen Weidenschatten, das nahe Rauschen der Mühlenwehre, das tiefe, ruhige Wasser!“, S.12). Er verbringt sehr gerne Zeit am Fluss, schwimmt und fischt (ebd.). Er empfindet das Verweilen am Wasser als eine Befreiung. 

Vor dem Landexamen wünscht er sich nichts sehnlicher, als danach wieder am Fluss sein zu können. Am Anfang steht das Wasser nur in Verbindung mit Hans Giebenraths Erschöpfung beim Schwimmen (S.26), nach und nach werden die Anspielungen …

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Gegensätze

Ein wesentliches Strukturelement in „Unterm Rad“ ist die Gegenüberstellung verschiedener Gegensätze. Im Zentrum des Grundkonflikts zwischen dem Individuum und der Gesellschaft, der den gesamten Text kennzeichnet, steht Hans Giebenrath. Der Wunsch nach Selbstbestimmung und Freiheit auf der einen Seite, die durch Hans verkörpert wird, und die Unterjochung und Brechung des Menschen in den Erziehungsinstitutionen auf der anderen Seite stehen einander gegenüber. In diesem Konfl…

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