Die Abdeckerszene
Auseinandersetzung zwischen Adel und Volk
Im Zentrum der Abdecker-Szene steht die Auseinandersetzung zwischen dem Adel und dem Volk. Angesichts der „Unziemlichkeiten des Kämmerers“ (S.43) Kunz von Tronka entwickelt sich eine „höchst gefährliche Stimmung im Lande“ (S.52). Kunz von Tronka spielt in dieser Konfrontation dann auch die entscheidende Rolle, der Junker Wenzel von Tronka hält sich hier zurück, was ein weiteres Mal die Feigheit der Figur verdeutlicht. Kunz ist einer anonymen Zuschauermenge ausgeliefert, einem „von Augenblick zu Augenblick sich vergrößernde[m] Haufen von Menschen“ (S.48) bzw. einem „Haufen des Volkes“ (S.49).
Als Kunz von Tronka den Marktplatz betritt, ist die Menge noch nicht gegen ihn aufgebracht. Vielmehr ist die Stimmung von „unendlichem Gelächter“ (S.48) gekennzeichnet. Allerdings wandelt sich die Atmosphäre schnell, sodass Kunz von Tronka „der ganzen Wut der Menge preisgegeben“ (S.52) ist, was insbesondere aus dem Verhalten des Kämmerers gegenüber einzelnen Personen aus der Menge resultiert. Er begegnet dem Abdecker mit Arroganz, indem er sich nicht vorstellt und stattdessen mit den Insignien seiner Macht Eindruck schinden will („[...] seinen Mantel, Orden und Kette entblößend, zurückschlug [...]“ S.48). Er will Kraft seines gesellschaftlichen Ranges Informationen über die beiden Rappen bekommen, die der Abdecker mit sich führt.
Allerdings prallt die Überheblichkeit des Kämmerers am Abdecker ab. Er tränkt die Pferde, uriniert sogar vor dem Kämmerer und begibt sich, von Hunger betrieben, in eine Kneipe. Das vormalige, von Arroganz und Selbstsicherheit geprägte Zurückschlagen des Mantels ist nun gekennzeichnet durch Ratlosigkeit, denn den Kämmerer, „indem er den Mantel zurückschlug“ ...