Charakterisierung Der Vater

Der Vater und die Mutter

Lorenzo von G… ist der Familienvater der Adelsfamilie, die im Zentrum der Handlung der Novelle „Die Marquise von O…“ steht. Der Leser erfährt nichts über sein Alter oder sein Aussehen. Die Marquise von O… ist seine Tochter. Er hat auch einen Sohn, dieser ist der Forstmeister von G… Seine verwitwete Tochter ist die Mutter zweier Mädchen, und Lorenzo von G… ist daher zweifacher Großvater.

Lorenzo ist der Obrist von G… und hat bis zum Angriff der russischen Truppen auf die Zitadelle von M… die Stellung des Kommandanten. Vor dem Angriff bewohnt er mit seiner Frau, seiner Tochter und seinen Enkelinnen das Schloss von M…, doch, nachdem die Russen den Kampf um die Zitadelle gewinnen, muss er mit seiner Familie in ein Stadthaus ziehen.

Theoretisch hat der Obrist als Vater in seiner Familie die größte Entscheidungsmacht. Jedoch ist seine Frau in der Praxis die Machtinhaberin, denn sie kann durch ihr Verhalten die Geschehnisse nach ihrem Willen lenken. So wird der Obrist z. B. von ihr gegen seinen eigentlichen Willen dazu gebracht, der Vermählung seiner Tochter mit dem Grafen F… zuzustimmen. Der Obrist bemerkt lethargisch, dass er sich „diesem Russen schon zum zweiten Mal ergeben“ (S. 19) müsse.
Auf der anderen Seite ist der Obrist zu einiger Sturheit fähig. Es dauert eine längere Zeit, bis seine Frau ihn davon überzeugen kann, den Streit mit der Tochter beizulegen, obwohl sie eindeutige Beweise für die Unschuld der Marquise hat (S. 39).

Das Familienoberhaupt

Der Familienvater lebt teilweise in der traditionellen Männerrolle. Das bedeutet zum Beispiel, dass die Frau und nicht er für die Kindererziehung zuständig ist. Als er sich mit seiner Tochter versöhnt, sitzt diese auf seinem Schoß. Dies ist etwas, „wa...

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