Entstehung
Die Reise nach Deutschland
Am 21. Oktober 1843 reiste Heinrich Heine nach beinahe 13 Jahren im Exil von Paris nach Hamburg. Mit Postkutsche, Eisenbahn und Schiff passierte er Brüssel, Münster, Osnabrück, Bremen und kam schließlich am 29. Oktober am Ziel an, wo er seine Mutter und Verwandte besuchte sowie Verhandlungen mit dem Verleger Julius Campe führte.
Auf der Rückreise wenige Wochen später verfasste der 47-jährige berühmte Schriftsteller den ersten Entwurf zu seinem berühmten satirischen Versepos „Deutschland ein Wintermärchen“. Die Rückfahrt am 7. Dezember folgte der Route über Bückeburg, Minden, Teutoburger Wald, Unna, Hagen, Köln und Aac…
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Zensur und Veröffentlichung
Im April 1844 war das Werk fertiggestellt, aber Heines Verleger Julius Campe veranlasste einige Änderungen und Abschwächungen. Der Autor schickte ihm ein überarbeitetes Manuskript zurück, und zwar mit dem Hinweis, er habe bereits an vielen Stellen Milderungen vorgenommen, könne weitere Zugeständnisse jedoch nicht machen.
Campe war jedoch unentschlossen, sodass der Dichter am 20. Juli erneut nach Hamburg reiste, um den Verleger zu überzeugen. Als sein Vorhaben scheiterte, wurde der Journalist François Wille hinzugezogen. Dieser machte einige Änderungs- und Streichungsvorschläge, denen Heine Folge leistete. Einige weitere Kapitel fielen dem Verleger zuliebe ebenso weg.
Anschl…
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Verbot und Ablehnung
Die Verbote des Epos konnten die Verbreitung nicht verhindern, waren sogar nach Ansicht des Verlegers Campe förderlich, um das Interesse an dem Werk zu steigern. Die öffentliche Reaktion in Deutschland fiel aber nicht zugunsten des Dichters aus: „Von allen Seiten werden Sie gestoßen und gehechelt werden“, schrieb Campe im Juli 1844.
Die zeitgenössischen Rezensenten setzten die Prophezeiung des Ve…