Caput 5 (V)
- Einleitung und Aufbau
- Die erste Strophe
- Zweite Strophe
- Dritte Strophe
- Vierte Strophe
- Fünfte Strophe
- Sechste Strophe
- Siebte Strophe
- Achte Strophe
- Neunte Strophe
- Zehnte Strophe
- Elfte Strophe
- Zwölfte Strophe
- Dreizehnte Strophe
- Vierzehnte Strophe
- Fünfzehnte Strophe
- Sechszehnte Strophe
- Siebzehnte Strophe
- Achtzehnte Strophe
- Neunzehnte Strophe
- Zwanzigste Strophe
- Einundzwanzigste Strophe
- Perspektivierung
- Text
Einleitung und Aufbau
Das fünfte Kapitel besteht aus einem Dialog zwischen dem Lyrischen Ich und dem Rheinfluss, den er seit einer langen Zeit nicht gesehen hat. Eingeleitet von der ersten Strophe, folgen in der zweiten Strophe die Ansprache und Begrüßung des Reisenden. Die Antwort des alten väterlichen Rheine…
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Die erste Strophe
Das Lyrische Ich setzt seinen Spaziergang durch das nächtliche Köln fort, welchen es im vierten Kapitel begann. Es langt an der Rheinbrücke an, direkt an der Hafenschanze. Nach 1843 gab es in der Stadt Köln nur eine Brücke über den Rhein, der Standort des Sprechers lässt sich heute folglich gut nachvollziehen. Diese war nicht weit vom Kölner Dom entfernt und verband das linksrheinisch gelegene Köln mit dem rechtsrheinisch gelegenen Städtchen Deutz, welches heute einen Stadtteil Kölns bildet. Auf dem linken Ufer gab es neben der Brücke eine Aufschüttung, welche die hier erwähnte „Hafenschanze“ bildete und als Anlegestelle für Schiffe diente. Der eigentliche Hafen befand sich stromaufwärts außerhalb der Stadtmauern.
Wie im Caput I, so wird auch im Caput V ein Wiedersehen zwischen dem Sprecher und dem „Vater R…
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Zweite Strophe
Die zweite Strophe umfasst die direkte Ansprache des Lyrischen Ichs an den personifizierten Fluss und ist daher in der wörtlichen Rede verfasst. Der durchgehende Jambus innerhalb der ganzen Strophe bildet einen rhythmischen Rückbezug an die erste Strophe. Auch die Wiederholung der Betitelung „Vater Rhein“ schafft eine inhaltliche Verkopplung.
Die erste Verszeile enthält die direkte Ansprache und Begrüßung. Das Pronomen „mein“ steht für eine besonders innige Beziehung zwischen dem Sprecher und dem Fluss, a…
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Dritte Strophe
In der dritten Strophe weicht die direkte Rede dem Erzählstil des Dichters. Die ersten beiden Verszeilen sind durch ein Enjambement miteinander verbunden. Die Formulierung „So sprach ich, da hört ich“ bildet einen Parallelismus, der mit einer Wiederholung des Personalpronomens „ich“ einhergeht und die Gleichzeitigkeit der beschriebenen Handlungen suggeriert. Die Inversion „im Wasser tief“ hebt die Wassermassen des Rheines hervor.
Der Sprecher hört „gar seltsam grämliche Töne“, die Alliter…
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Vierte Strophe
Es folgt die Antwort des personifizierten Flusses, dem die Gestalt eines alten Mannes zugeschrieben wird. In der ersten Verszeile heißt der Rhein den Reisenden willkommen: „Willkommen, mein Junge, das ist mir lieb“. Die Alliteration prägt die liebevolle Begrüßung. Die weitere Alliteration „das“ und „dass du“ sowie der syntaktische Zusammenhang der ersten beiden Zeilen schaffen eine Verbindung zwischen den Versen eins und zwei.
Der Dichter ist gezwungen, hier die Verbform „vergessen hast“ auf „vergessen“ allein zu beschränken, um den rhythmischen Klang durch eine Abweichung von der grundsätzlichen Beschränkung der …