Caput 4 (IV)
- Einleitung
- Die erste Strophe
- Die zweite Strophe
- Die dritte Strophe
- Die vierte Strophe
- Die fünfte Strophe
- Die sechste Strophe
- Die siebte Strophe
- Die achte Strophe
- Die neunte Strophe
- Die zehnte Strophe
- Die elfte Strophe
- Die zwölfte Strophe
- Die dreizehnte Strophe
- Die vierzehnte Strophe
- Die fünfzehnte Strophe
- Die sechszehnte Strophe
- Die siebzehnte Strophe
- Die achtzehnte Strophe
- Die neunzehnte Strophe
- Die zwanzigste Strophe
- Die einundzwanzigste Strophe
- Die zweiundzwanzigste Strophe
- Die dreiundzwanzigste Strophe
- Die vierundzwanzigste Strophe
- Fünfundzwanzigste Strophe
- Sechsundzwanzigste Strophe
- Siebenundzwanzigste Strophe
- Achtundzwanzigste Strophe
- Perspektivierung
- Text
Einleitung
Der Reisende erreicht seine zweite Station in Deutschland, Köln. Sein Besuch in der Stadt wird in den Kapiteln vier bis acht geschildert. Er ist hungrig und genießt zuerst eine köstliche Mahlzeit. Dann fasst er kritisch die Geschichte Kölns in Bezug auf Religion sowie Kirche zusammen und spricht über den unvollendeten Dombau in Verbindung mit der Nutzung kirchlichen Gebäudes.
Der Autor Heinrich Heine betrachtete sein Werk „Deutschland. Ein Wintermärchen“ als unvollendet. Er sah bedeutende Verbesserungen vor, die im Rahmen einer baldigen Neubearbeitung umgesetzt werden sollten. Dieser Plan ist aber nie Realität geworden, jedoch nahm er einige Veränderungen in dem Anfang Oktober 1844 erschienenen Sonderdruck vor.
Unter anderem fügte er dem Caput IV fünf weitere Strophen hinzu, die sich mit der 1815 geschlossenen „Heiligen Allianz“ zwischen Alexander I. von Russland, Friedrich Wilhelm III. von Preußen und Franz I. von Österreich beschäftigen.
Im ganzen Kapitel ist Heines Missachtung gegenüber Staat und katholischer Kirche deutlich zu spüren. Anhand des Bildes der Heiligen Drei Könige drückt der Dichter in diesen Versen eine versteckte und scharfe Kritik an der Heiligen Allianz und ihren Unterstützern aus.
Die erste Strophe
In der ersten Strophe schildert der Sprecher seine Ankunft in der Rheinstadt am späten Abend. Der Ortswechsel wird durch die Alliteration „Kölle kam“ verdeutlicht. Während die erste Verszeile die Ankunft verkündet, beschreiben die weiteren drei Verse die Wahrnehmungen des Lyrischen Ichs. Diese Verse sind durch die dreifache Anapher „Da“ sowie einen parallelen Aufbau miteinander verbunden.
Der Reisende hört das Rauschen des Rheines, welches in der Alliteration anklingt, und spürt die deutsche Luft, welche den Sprecher sanft umweht. Seine Wahrnehmung Kölns ist schon am Anfang des Kapitels im Vergleich zu seinen Erlebnissen in Aachen wesentlich positiver. Während Aachen stark mit dem negativ konnotierten Preußen verknüpft wurde, spricht der Reisende in Verbindung mit Köln von der „deutschen“ Luft, obschon auch Köln im Rahmen des Wiener Kongresses im Jahr 1815 Königreich Preußen zufiel.
Die Verbindung zu der folgenden Strophe wird zum einen durch ein Enjambement, zum anderen durch den durchgehenden Jambus in der letzten Verszeile der ersten Strophe sowie in der ersten Verszeile der zweiten Strophe geschaffen.
Die zweite Strophe
Das letzte Wort der ersten Strophe „Einfluss“ ist so zu deuten, dass die „deutsche Luft“ Appetit auf deutsche Speise...