Rezension

Hans Fallada erzählt in seinem Roman Kleiner Mann – was nun? die Geschichte eines kleinen Angestellten in den Jahren 1930 bis 1932. Der „Kleine Mann“ heißt Johannes Pinneberg und er verliebt sich in die Verkäuferin Emma „Lämmchen“.  Er heiratet Emma, die ein ungewolltes Kind von ihm erwartet, und sie ziehen zusammen dorthin, wo sie eine Arbeit und Wohnung finden können.  

Die Folgen der Weltwirtschaftskrise, die Arbeitslosigkeit und Armut, wüten in Deutschland und Johannes ist der Laune und der Gier seiner Arbeitgeber geliefert: Er muss ständig um seine Stellung bangen. Zuerst Angestellter in einer Futtermittelhandlung, wird er Buchhalter, dann Verkäufer, bevor er arbeitslos wird. Glücklicherweise hat er immer Emma an seiner Seite.

Auch wenn Falladas Roman am Ende der Weimarer Republik spielt, so kann man sich auch heute noch mit den zentralen Problemen der Hauptfiguren identifizieren. Die ungewollte Schwangerschaft einer jungen Frau, die aus einer flüchtigen Romanze entsteht, ist ein Schicksal, dass auch in der heutigen Zeit immer wieder vorkommt. Der Prozess des Elternwerdens unterscheidet sich auch heute in keiner Weise von dem in früherer Zeit.

Das Problem der Arbeitslosigkeit, das jederzeit auch unverschuldet eintreten kann, betrifft heute viele Arbeitnehmer. Vor den neuesten Zahlen des Armutsberichts des Paritätischen Gesamtverbands wirkt der Roman erschreckend aktuell. Betrachtet man die Auslöser der Arbeitslosigkeit im Roman, so muss man direkt an die Bankenkrise denken, die 2007 ihren A...

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