Der soziale Abstieg
Gelegenheitsjobs und Unterstützung
Die junge Familie zieht in eine Laube vor der Stadt um, die Heilbutt geerbt hat und ihnen mehr oder weniger umsonst überlässt. Die 10 Mark, die er dafür monatlich als Miete erhält, gibt er Pinneberg immer wieder, damit dieser die Wohnung instand halten und ordentlich heizen kann. Um die Familie über Wasser zu halten, geht Emma arbeiten und verdient mit Gelegenheitsjobs, wie dem Stopfen von Strümpfen und dem Ausbessern von Wäsche, etwas Geld hinzu. Manchmal bekommt sie auch Essen geschenkt (S. 441).
Nicht alle reichen Familien behandeln sie so umsichtig. Emma schickt Pinneberg zur Frau des reichen Fabrikanten Rusch, die ihr bereits seit drei Wochen 6 Mark schuldet. Immer wieder wird er abgewiesen, doch Pinneberg bleibt beharrlich und wird daraufhin mit Hunden und dem Landjäger bedroht (S. 451). Erst nach einer heftigen Auseinandersetzung händigt sie ihm das Geld aus, wird aber Emma nie wieder Arbeit geben. Die reiche Frau hat keinerlei Respekt vor dem arbeitslosen Pinneberg.
Pinneberg erhält als Arbeitsloser wöchentlich 16 Mark Unterstützung, die er zwei Mal in der Woche abholen gehen muss. Daher gehen von diesem Geld bereits zwei Mark wöchentlich für Fahrtgeld ab (S. 456). Nach vierzehn Monaten hat die Arbeitslosigkeit ihre Spuren hinterlassen: Seine Kleidung ist verschlissen, der Kragen verdreckt und er kann sich so nicht mehr als Bekleidungsverkäufer bewerben (S. 453, S. 460). Er erkennt, dass er nun selbst aussieht wie die Arbeitslosen, die er kurz nach seiner Einstellung bei Mandel damals gesehen hat (S. 458).
Als Pinneberg erkennt, dass er ganz unten angekommen ist, nimmt er nach einer Auseinandersetzung mit Puttbreese auch seinen Kragen und den Schlips ab, die letzten Symbole eines besseren Lebens, das lange Zeit zurückliegt (S. 460). Damit schließt sich der Kreis zum ersten und einzigen gemeinsamen Essen mit Emmas Familie: Schon seinerzeit hat Emmas Bruder Karl verächtlic...