Die Weltwirtschaftskrise von 1929

Der Schwarze Freitag

Der Roman „Kleiner Mann - was nun?“ stellt die Lebenssituation einer jungen deutschen Familie zwischen 1930 und 1932 dar. Im Verlauf der Erzählung kann der Leser verfolgen, wie das Paar mit immer größer werdenden Problemen zu kämpfen hat, die zu großen Teilen auf die Folgen der Weltwirtschaftskrise von 1929 zurückzuführen sind.

Die Weltwirtschaftskrise von 1929 beginnt mit dem sogenannten „Schwarzen Donnerstag“, am 24. Oktober 1929. Bereits vor diesem Datum sind nach stetigem wirtschaftlichem Aufschwung plötzlich deutliche Rückgänge des Dow-Jones-Indexes zu verzeichnen, die an diesem Tag zu einer großen Unsicherheit bei den Anlegern führen. Die Folge davon ist, dass die Börsenkurse abstürzen und am Ende des Tages viele Anleger alles verloren haben und auf einem großen Schuldenberg sitzen.

Aufgrund der Zeitverschiebung zwischen New York und Deutschland spricht man in Deutschland diesbezüglich auch vom Schwarzen Freitag am 25. Oktober 1929, da es dort bereits nach Mitternacht ist, als die Börsenkurse abstürzen. Der Crash erreicht die europäischen Börsen am Freitag. In der folgenden Woche kommt es am „Schwarzen Dienstag“ zu einem weiteren Börsencrash, als alle Investoren nun versuchen, ihre Aktien schnellstmöglich zu verkaufen, um weitere Verluste zu vermeiden.

Der plötzliche Sturz der Aktienkurse übt in den kommenden Jahren großen Einfluss auf das gesellschaftliche und politische Leben in der ganzen Welt aus. Die Ursachen der Katastrophe sind in den Jahren zuvor zu finden.

Die Zeit der Goldenen Zwanziger

In Deutschland bezeichnet der Ausdruck „Die Goldenen Zwanziger“ etwa den Zeitraum zwischen 1924 und 1929. Nach dem Ersten Weltkrieg und den schwierigen Jahren der Nachkriegszeit folgt eine kulturelle, wirtschaftliche und politische Blütezeit, die von vielen Menschen als sehr befreiend empfunden wird. Durch geschickte Verträge mit Frankreich und Russland kommt es in Deutschland zu einer deutlichen politischen Entspannung, die zwar nicht immer ungetrübt ist, aber für viele Menschen wesentlich besser ist als in den Jahren zuvor.

Besonders in Berlin entwickelt sich eine bunte, avantgardistische Kunst-, Musik- und Literaturszene, die mit vielen konservativen Wertvorstellungen bricht. Die führende Kunstrichtung der Weimarer Republik ist die Neue Sachlichkeit, zu der auch der Roman „Kleiner Mann - was nun?“ gezählt wird (siehe Merkmale der Neuen Sachlichkeit im Werk).

Es entwickelt sich aufgrund des großen Frauenüberschusses auch ein neues und selbstbewusstes Frauenbild. Frauen sieht man nun zum Beispiel in der Öffentlichkeit rauchen. 1926 wird die Haftstrafe für Schwangerschaftsabbruch verkürzt. Selbst Homosexualität und Freikörperkultur werden nun selbstbewusster ausgelebt.

Die Pinnebergs begegnen diesem Phänomen, als sie Jachmann in das Berliner Nachtleben einlädt. Der Besuch eines Kinos sowie auch eines Kabaretts ist in dieser Zeit sehr beliebt unter jungen Leuten. Auch an der Nacktheit der Tänzeri...

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