Die Weimarer Republik
Die parlamentarische Demokratie
Der Roman „Kleiner Mann - was nun?“ spielt in der Zeit der Weimarer Republik. In dieser Zeit gab es zum ersten Mal in Deutschland eine parlamentarische Demokratie, die auf das Deutsche Kaiserreich (1871-1918) nach dem 1. Weltkrieg folgte. Sie ersetzte die konstitutionelle (1871 bis 1918) und die parlamentarische Monarchie (1918). Die Verfassung des Deutschen Reiches wurde zu großen Teilen von Otto von Bismarck geprägt und nach seinen Ansprüchen ausgestaltet.
Mit der Einrichtung der parlamentarischen Demokratie vertrat nun nicht mehr nur ein einzelner Monarch die Interessen des Volkes, sondern zahlreiche Abgeordnete verschiedener Parteien, die in einer demokratischen Wahl und in regelmäßigen Abständen durch die Bürger selbst gewählt wurden. Unter einem Parlament versteht man die Gesamtheit der vom Volk gewählten Vertreter.
Der Begriff „Weimarer Republik“ stammt von der Stadt Weimar, die als erster Tagungsort der verfassungsgebenden Deutschen Nationalversammlung am 6. Februar 1919 fungierte. Die Mitglieder stammten aus den Parteien SPD, DDP, Zentrum, DVP, DNVP, Bayrischer Bauernbund und USPD.
Die Nationalversammlung musste schwierige politische Entscheidungen treffen und dabei sehr gegensätzliche Lager vereinen, was oft zu starken Differenzen zwischen den Mitgliedern des Parlaments führte. Unter anderem ging es um die Frage, welche Flagge die neu ausgerufene Republik haben, wie genau die Reichsverwaltung gestaltet werden und wer das Amt des Reichspräsidente...