Hanif Kureishi
Der englisch-pakistanische Drehbuchautor, Schriftstellerund Regisseur Hanif Kureishi wird 1954 im Londoner Vorort Bromley als Sohn eines pakistanischen Einwanderers und einer Engländerin geboren. Bereits in seiner Jugend erweist sich das Schreiben als seine große Leidenschaft.
Zunächst besucht Kureishi die Technische Hochschule in Bromley und wird 1972 auch zum Präsidenten der Studentenverbindung gewählt. Einige der Charaktere seines ersten Romans „The Buddha of Suburbia“ (1990) stammen aus dieser Zeit.
Nachdem Hanif Kureishi schließlich die Schule und auch die Fachrichtung gewechselt hat, beendet er ein Philosophiestudium am King's College in London. Er beginnt anschließend eine Karriere als Drehbuchautor und Stadtschreiber am Royal Court Theatre. Nebenbei schreibt er Essays über Politik sowie einige einschlägige pornografische Werke unter den Pseudonymen Antonia French und Karim.
Seinen großen und internationalen Durchbruch feierte er schon 1985 mit dem Drehbuch „My beautiful Laundrette“ („Mein wunderbarer Waschsalon”), für welches er sogar eine Oscar-Nominierung für das beste Drehbuch erhält. Im Jahr 1990 gewinnt er mit seinem ersten Roman „The Buddha of Suburbia“ („Der Buddha aus der Vorstadt“) den begehrten Whitebread Book Award for Best First Novel.
Es folgen etliche Drehbücher, wie „My Son the Fanatic“ (1997), in welchem er den Rassismus innerhalb einer pakistanischen Einwandererfamilie thematisiert. Auch in seinen weiteren Werken fallen immer wieder Parallelen zu seinem Privatleben auf, so zum Beispiel in seinem Roman »In fremder Haut« (1998), in dem ein Mann seine Frau und seine beiden Söhne verlässt, nachdem er von seiner Frau emotionale sowie körperliche Zurückweisung erfahren hat. Kurz vor Erscheinung des Buches verließ Kureishi seine damalige Frau und seine beiden jungen Söhne.
Kureishis Roman »In fremder Haut« (»Intimacy«, 1998) inspiriert den französischen Regisseur Patrice Chéreau zu dem daran angelehnten Filmdrama »Intimacy«, das auf der Berlinale 2001 den Goldenen Bären als bester Film gewinnt. Roger Michells Film „The Mother“, der auf Kureishis gleichnamigem Drama (2003) basiert, belegt auf dem Filmfestival in Cannes (Director's Fortnight) den ersten Platz. 2009 wird er in die Jury des 62. Filmfestivals von Cannes berufen.
Kureishis Drama „Venus“ (2006), das die Geschichte eines bisexuellen jungen Anglo-Asiaten, der in dem London der 1970er Jahre aufwächst, erzählt, wird im gleichen Jahr erfolgreich verfilmt. In 2008 wird Kureishi von der britischen Tageszeitung „The Times“ in die Liste der „50 besten britischen Schriftsteller seit 1945“ aufgenommen.
Kureishi lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern in West London und blickt auf ein bewegtes Leben zurück. Seine Familie speziell in Person seiner Schwester hat sich mehrfach öffentlich von ihrem Bruder und seinen halb-autobiografischen Werken distanziert und auch sein Vater tat seinem Unmut über die Veröffentlichungen seines Sohns kund.
Der englisch-pakistanische Schriftsteller gilt als einer der originellsten und wichtigsten literarischen Stimmen mit multikulturellem Hintergrund. Mit bitterer Ironie und meisterhaftem literarischem Geschick setzt er sich in seinen Romanen, Drehbüchern und Essays gekonnt mit Brennpunktthemen, wie Rassismus, Diskriminierung, Arbeitslosigkeit, aber auch Identitätsfindung und postmodernen Lebensweisen auseinander.
- My Son the Fanatic
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