Kapitelzusammenfassung
Von zahlreichen Ereignissen wird in der Novelle „Im Krebsgang“ berichtet. Die unterschiedlichen Handlungsstränge spielen in den 1930er Jahren in der Schweiz, in Preußen während des Zweiten Weltkriegs und in der DDR in der Nachkriegszeit. Wir folgen dem Icherzähler in die 1980er Jahre nach Westberlin und seinem Sohn Konny in die dunkelsten Ecken des Internets der 1990er Jahre. Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist so komplex, dass der Erzähler nur krebsend vorankommt: Stückchenweise, „von der Seite“ her nähern wir uns den einzelnen Teilhandlungen an. Da kann es schwierig werden, den Überblick zu behalten.
Aufgrund dieser Inhaltsübersicht weißt du immer, was in welchem Kapitel geschieht. In tabellarischer Form werden die beteiligten Personen, Orte und Zeiten den entsprechenden Seitenangaben zugeordnet. Die leicht verständlichen Zusammenfassungen der Handlung jedes einzelnen Kapitels machen es noch einfacher, die Novelle insgesamt zu verstehen. Und die schrittweise Bearbeitung wird so um einiges effektiver!
Kapitel 1
Seite: 7-29
Schauplätze: Langfuhr, Kolberg, Westberlin, Schwerin, Davos, Bern, Berlin, Odessa, Daruvar, Frankfurt am Main
Zeit: Januar-Februar 1936, 30. Januar 1945, Anfang der 1960er-Jahre, Gegen-wart (1997)
Personen: Icherzähler (Paul), Tulla Pokriefke (seine Mutter), Harry Liebenau, die Großeltern August und Erna Pokriefke, Tante Jenny, Onkel Konrad, Sohn Konny, Konnys Freundin Rosi, Wilhelm Gustloff, David Frankfurter, Alexander Marinesko, Hedwig Gustloff, Marineskos Eltern, Frankfurters Eltern, sein Onkel, Gregor Strasser, Otto Strasser, Wolfgang Diewerge, Emil Ludwig
Inhalt:
Der Journalist Paul Pokriefke erzählt:
Seine Geburt fiel mit dem Untergang des Schiffes „Wilhelm Gustloff“ zusammen. Jetzt, im Internetzeitalter im Jahre 1997, beginnt er, sich für die Geschichte um dieses Schiff zu interessieren.
Im Internet gehen Diskussionen um das Datum des 30. Januar um. An diesem Tag haben mehrere Ereignisse stattgefunden: 1895 wurde Wilhelm Gustloff geboren, 1933 hat Hitler die Macht übernommen, und die „Wilhelm Gustloff“ wurde schließlich im Jahre 1945 versenkt.
Paul recherchiert die Biografien der drei wichtigsten Beteiligten an der Geschichte der Person Wilhelm Gustloff und dem nach ihm benannten Schiff. Er sucht unter anderem auf einer rechtsradikalen Seite nach Informationen und vergleicht sie mit Darlegungen von anderen Seiten.
Folgendes findet er heraus:
Wilhelm Gustloff, ein Nationalsozialist, lebte in den 1930er-Jahren in der Schweiz in dem Kurort Davos, weil er ein chronisches Lungenleiden kurieren wollte. Nach der Kur trat er in die NSDAP ein und warb viele Mitglieder an. Er wurde später eine wichtige Figur in der Propagandamaschinerie der Nationalsozialisten.
Der jüdische Student David Frankfurter, der in Bern studierte, beobachtete das Geschehen mit großer Sorge. Er sah sein Volk vom nationalsozialistischen Terror bedroht. Er beschloss, den Landesgruppenleiter der NSDAP-Auslandsorganisation in der Schweiz umzubringen. Schließlich reiste er nach Davos und plante den Mord. Er erschoss Gustloff am 4. Februar 1936 in dessen Wohnung. Anschließend stellte er sich der Polizei.
Währenddessen begann der spätere U-Boot-Kommandant Alexander Marinesko seine Karriere in der Sowjetunion. Er sah u. a. den Untergang eines U-Bootes mit an. Er versenkte später, gegen Ende des 2. Weltkrieges, das „Kraft durch Freude“-Schiff, das nach Wilhelm Gustloff benannt worden war.
In dieser Nacht der Schiffskatastrophe, am 30. Januar 1945, wurde der Icherzähler Paul geboren. Seine Mutter Tulla war hochschwangere Passagierin auf dem Schiff „Wilhelm Gustloff“. Sie sollte, zusammen mit 9.000 Passagieren, von Danzig in das westliche Deutsche Reich evakuiert werden. Als eine von Wenigen überlebte sie den Angriff durch Marineskos U-Boot. Schließlich wurde sie mit ihrem Neugeborenen in Schwerin einquartiert und begann dort eine Tischlerlehre.
Tulla schickte den Erzähler noch als Jugendlicher nach Westberlin, wo er bei ihrer alten Jugendfreundin Jenny wohnte. Sie selbst blieb in der DDR. Der Erzähler bekam regelmäßig Geld von einem Cousin der Mutter, der in Baden-Baden wohnte und von dem sie fälschlicherweise behauptete, er sei Pauls Vater. Paul wird später selbst einmal Vater werden, hat seinen Vater aber nie kennengelernt.
Später zog Paul nach Kreuzberg und wurde Volontär beim Springer-Verlag, anstatt zu studieren. Er verließ den Verlag aber bald und schlug sich weiter als Journalist durch, unter anderem bei der taz.
Kapitel 2
Seite: 30-53
Schauplätze: Berlin, Schwerin, Davos, Mölln, Chur, Hamburg
Zeit: 1930er-Jahre, 1940er-Jahre, 1960er-Jahre, 1996, 1980er-Jahre
Personen: Paul Pokriefke, Professor Höllerer, ein Dozent, David Frankfurter, sein Vater, sein Anwalt Eugen Curti, Professor Friedrich Grimm, Gerichtspersonal, Alexander Marinesko, Wilhelm Gustloff, Gregor Strasser, Gauleiter Hildebrandt, Robert Ley, Gustloffs Witwe Hedwig, Adolf Hitler, einige Parteigrößen der NSDAP, der Betriebsführer der Werft Blohm & Voss,Herschel Grünspan, Ernst von Rath, Tulla, Tante Jenny, Tullas Eltern, Ein Chatter, Neonazi Ernst Zündel, Gabi, Konrad
Inhalt:
Paul arbeitet als Ghostwriter für einen seiner alten Dozenten. Für ihn schreibt er einen Bericht über die „Wilhelm Gustloff“, und deswegen recherchiert er so viel im Internet über die Hintergrundgeschichte und den Ablauf des Schiffsuntergangs. Er schreitet in der Geschichte voran:
In Davos wurde 1936 dem ermordeten Wilhelm Gustloff gedacht, und der Sarg wurde anschließend mit einem speziellen Zug durch Deutschland nach Schwerin gefahren. In Schwerin fand dann eine große offizielle Trauerfeier statt, bei der Adolf Hitler eine Rede hielt. Gustloffs Grabstein wurde zu DDR-Zeiten von den Sowjets entfernt.
Im Dezember 1936 lief die Gerichtsverhandlung gegen David Frankfurter in Chur, bei der der geständige Angeklagte zur Höchststrafe verurteilt wurde.
Gustloff wird im nationalsozialistischen Deutschland zum Märtyrer erhoben. Vieles wird nach ihm benannt, so auch das berühmte Schiff. Die „Wilhelm Gustloff“ sollte ursprünglich „Adolf Hitler“ heißen, doch Hitler hatte der Witwe Hedwig Gustloff bei der Trauerfeier versprochen, dass ihr Mann nie vergessen werden würde. Er beschloss daher, das Schiff nach ihm benennen zu lassen. Die Witwe selbst taufte das „Kraft-durch-Freude“-Schiff bei der großen Einweihungsfeier auf den Namen ihres verstorbenen Mannes.
Auf die Idee, Kreuzfahrten für die Angestellten und Arbeiter der Arbeitsfront zu machen, kam Robert Ley, dessen Einfall es auch war, den Hitlergruß zur Pflicht zu machen.
Während die „Wilhelm Gustloff“ vom Stapel lief und David Frankfurter im Gefängnis saß, war Alexander Marinesko, die dritte Hauptperson der Geschichte um die „Wilhelm Gustloff“, die der I...