Flucht und Vertreibung

Am 16. Oktober 1944 gelangen sowjetische Truppen erstmals auf deutschen Boden. Die nationalsozialistische Propaganda beschreibt das Verhalten der sowjetischen Soldaten in den Medien als besonders barbarisch, um den Durchhaltewillen der Bevölkerung zu stärken. Aber unter der ostpreußischen Bevölkerung breitet sich panische Angst aus. Die Siedlungspolitik und die Gewalt des NS-Regimes haben im Laufe der Kriegsjahre zahllose Opfer gefordert. Die Deutschen fürchten, dass Soldaten der Roten Armee nun mit Rache, Hass, Zerstörung und Vergeltungsakten als Antwort auf die Gewaltverbrechen und die brutale Besatzungsherrschaft unter dem Krieg reagieren werden.

Im Laufe des Herbstes 1944 werden mehrere Gebiete in Ostpreußen evakuiert. Es herrscht im Frontgebiet bis Januar 1945 eine trügerische und falsche Ruhe. Die sowjetischen Truppen warten nur auf das Ende der nasskalten Jahreszeit, um anzugreifen. Am 13. Januar 1945 beginnen 1,6 Millionen sowjetische Soldaten ihren Sturm auf Ostpreußen. Erst am 20. Januar wird der Befehl gegeben, die deutsche Bevölkerung des Warthelandes zu evakuieren, aber eine rechtzeitige und organisierte Räumung kann nicht mehr stattfinden. Es ist zu spät: Die große Flucht aus dem Osten beginnt unkontrolliert und unorganisiert.

Panik bricht in der Zivilbevölkerung aus. Millionen...

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