Der Alte
Der Alte ist eine Randfigur in der Novelle „Im Krebsgang“. Er ist ungefähr siebzig Jahre alt, denn er ist in Tullas Alter (S. 151). Früher war er Dozent für kreatives Schreiben in Berlin. Der Erzähler Paul hatte an seinen Seminaren teilgenommen (S. 30).
Eine ungewöhnliche literarische Figur
Der Figur des „Alten“ kommt eine ganz außergewöhnliche Rolle zu. Es handelt sich um einen älteren Mann, den der Erzähler nur mit Worten wie „jemand, der nicht ich bin“ (S. 7), „Boß“ (sic) (S. 176) oder „der alte Mann, der sich müde geschrieben hat“ (S. 99) beschreibt. Weder über seine äußerlichen Merkmale noch über seinen Namen wird direkt etwas verraten. Der Alte nimmt an der komplizierten Handlung der Geschichte nicht teil, ist aber dafür die treibende Kraft, die den Erzähler dazu bringt, diese Geschichte überhaupt niederzuschreiben. Der Erzähler arbeitet nämlich als Ghostwriter für den Alten. Dessen Wunsch ist es, die Geschichte der „Wilhelm Gustloff“ und die Geschichte Tullas schriftlich zu haben (S. 30).
Im dritten Kapitel erfährt der aufmerksame Leser, dass es sich bei dem Alten um eine Figur handelt, die autobiographische Züge des Autors Günter Grass trägt. Der Satz „Gleich nach dem Erscheinen des Wälzers, Hundejahre‘ sei ihm diese Stoffmasse auferlegt worden“ (S. 77) ist dafür ein entscheidender Hinweis, denn „Hundejahre“ ist ein Roman von Günter Grass.
Der Alte hat ein schlechtes Gewissen, denn er hat das Gefühl, er hätte nach dem Zweiten Weltkrieg über die Leiden der deutschen Flüchtlinge berichten sollen (S. 99). Er meint auch, er hätte d...