Alfred

Oskars Vater?

Alfred Matzerath ist ”gebürtiger Rheinländer” (S.47). Die Figur ist daher durch eine ”rheinisch fröhliche Art” (ebd.) geprägt. Alfred Matzerath hat ”krauses” (S.64) blondes Haar, außerdem ist er von ”protestantischer Konfession” (S.387). Alfred führt ein solides, bürgerliches Leben und ist Inhaber eines Kolonialwarenhandels. Überdies ist er ein ”passionierter Koch” (ebd.).

Er ist Jan Bronskis Konkurrent und bis zum Schluss bleibt die Frage unbeantwortet, ob Alfred oder Jan der leibliche Vater Oskars ist.  Trotz der Tatsache, dass die Vaterschaft um Oskar ungeklärt ist, heiratet er 1923 Oskars Mutter Agnes (S.49). Alfred verbringt viel Zeit mit Agnes und Jan. Diese seltsame Dreiecksbeziehung wird rückblickend von Oskar immer wieder dann thematisiert, wenn er Gruppenfotos der drei in seinem Fotoalbum betrachtet (S.64 ff.).

Alfred akzeptiert, dass seine Frau ein Verhältnis mit Jan unterhält, er tut dies wahrscheinlich deshalb, weil er einsieht, dass er seiner Frau nicht die Leidenschaft schenken kann, die Agnes von Jan erhält. Letztlich sind die Männer ”beide[] so verschieden, doch in bezug auf Mama einmütige[] herren [...] [die] gefallen aneinander” (S.49) finden. Dennoch klafft auch eine Lücke zwischen ihnen. Alfred ist ein aufrechter Reichsdeutscher, dem Jan als Pole gegenübersteht. Diese politische Differenz zwischen den Figuren kann nicht ausgeräumt werden.

Der passive Mitläufer

Alfred fühlt sich zuhause überflüssig und wendet sich immer weiter der Nazi-Partei, der NSDAP, zu. Alfred fühlt sich dort besonders aufgrund seines Wesens aufgehoben, das stets nach Konformität und Zugehörigkeit strebt, denn es ”war so seine Angewohnheit, immer zu winken, wenn andere winkten, immer zu schreien, zu lachen und zu klatschen” (S.195), wenn alle anderen dies taten. Alfred tritt der Partei schon sehr früh bei: ”[...] im Jahr vierunddreißig, also verhältnismäßig früh die Kräfte der Ordnung erkennend [...] [tritt er] in die Partei ein und brachte es dennoch nur bis zum Zellenleiter” (S.145).

Alfred ist ein typischer Mitläufer, ...

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