Das Versagen der Behörden

Die These in Die Wolke nämlich lautet, dass eine geordnete, korrekt durchgeführte Evakuierung möglich wäre, wenn die Konzepte besser ausgearbeitet wären. Janna-Berta erinnert sich an einer Stelle: „Hatte Mutti nicht vergeblich versucht, in die Katastrophenschutzpläne hineinschauen zu dürfen?“, (S. 84). Daraus, dass diese Pläne „nicht für die Öffentlichkeit bestimmt“ (S. 48) sind, lassen sich wiederum Rückschlüsse auf eine unzureichende Planung für den Ernstfall ziehen. Dies offenbart sich darin, dass die Anweisungen an die Bevölkerung kurz nach dem Super-GAU widersprüchlich sind: Während Radiodurchsagen die Bürger zur „sofortigen Räumung“ (S. 28) auffordern, weist die durch den Ort fahrende Polizei die Einwohner an, „sich sofort in geschlossene Räume zu begeben und alle Türen und Fenster zu schließen“ (S. 29).

Eine weitere Schwachstelle der Evakuierungspläne wird am Personalmangel deutlich: Auf ihrer Flucht aus Schlitz sieht Janna-Berta völlig überforderte Polizisten, denen es nicht gelingt, den Verkehr auf einer Autobahnauffahrt zu regeln: „Bisher hatte sie die Polizisten nie so gesehen. Sie hatte immer großen Respekt vor ihnen gehabt“, (S. 45)...

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