Kleidung: Statement von Kopf bis Fuß

Doch nicht nur die Kopfbedeckung, auch Janna-Bertas übrige Kleidung setzt sie im Verlauf der Handlung immer wieder in verschiedene Zusammenhänge im Zuge der Nuklearkatastrophe: Ihrem eigenen Tod ist sie wohl nie so nahe wie während ihrer Zeit im Notlazarett, wo viele Kinder um sie herum an denselben Symptomen sterben, unter denen auch sie leidet. Wenn es also heißt, dass Janna-Berta in ihrem weißen Krankenhausnachthemd „wie ein Gespenst“ (S. 82) aussieht, so ist dies auch ein Verweis auf ihren eigenen Tod. Und obwohl Janna-Berta überlebt, führt sie in Hamburg dennoch ein Leben als Schatten ihrer selbst. Sie fühlt sich quasi innerlich tot, was in der „Trauerkleidung“ (S. 128) von „gediegener, dunkler“ (S. 129) Farbgebung, mit der Tante Helga sie ausstattet, zum Ausdruck kommt. Helgas Botschaft an Janna-Berta ist eindeutig: Bloß nicht auffallen, bloß nicht am Leben teilhaben.

Kleidung erweist sich hier also als Aussage, als Präsentation einer Weltsicht. Daher erscheint es nur konsequent, wenn Janna-Berta auf ihrer Flucht zu Almut von ihrem letzten Geld „ein leuchtend rotes T-Shirt und eine weiße Hos...

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