Szenenzusammenfassung

Referenzbuch: Horváth, Ödön von: Geschichten aus dem Wienerwald. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 5. Auflage 2019.

Erster Teil

I – Draußen in der Wachau

Seiten: 7-13

Charaktere: Alfred, Mutter, Großmutter, Hierlinger Ferdinand, Valerie

Schauplatz: Wachau, „vor einem Häuschen am Fuße einer Burgruine“ (S. 7)

Zeit: Erstes Jahr der Handlung (ca. 1930), Frühling

Alfred ist auf Besuch bei seiner Mutter in der Wachau. Sie lebt in „einem Häuschen am Fuße einer Burgruine“ (S. 7). Die Mutter freut sich über den Besuch, macht ihrem Sohn aber auch deswegen Vorwürfe, weil er nicht öfter besuchen kommt. Alfred beschwichtigt sie und erklärt ihr, dass ihn sein Freund Ferdinand Hierlinger in seinem Cabriolet mitgenommen habe. Danach fragt die Mutter ihn, ob er noch bei der Bank arbeite, was er verneint, und zwar mit der Begründung, er habe sich nämlich mit „Finanzierungsgeschäften“ (S. 8) selbstständig gemacht: „Die Arbeit im alten Sinne rentiert sich nicht mehr. Wer heutzutage vorwärtskommen will, muß mit der Arbeit der anderen arbeiten“ (S. 8).

Als Alfred davon berichtet, dass Ferdinand mit einer Dame unterwegs sei, wird die Mutter neugierig und fragt nach. Alfred ist die Situation unangenehm, er äußert, dass diese Dame mittleren Alters sei und dass er „nichts mit ihr zu tun“ (S. 9) habe. Da tritt die Großmutter mit einer Schale saurer Milch in der Hand aus dem Haus und regt sich darüber auf, dass die Mutter Alfred von ihrer sauren Milch etwas abgegeben hat. Trotzig schreit die Großmutter und schüttet ihre saure Milch aus.

In diesem Moment kommt Ferdinand mit „einer hergerichteten Fünfzigerin im Autodreß“ (S. 10) vorbei. Sie heißt Valerie und ist die circa fünfzigjährige wohlhabende Witwe eines Kanzleiobersekretärs. Alfred macht die Herrschaften miteinander bekannt. Die Mutter bedankt sich dafür, dass Hierlinger ihren Sohn zu ihr gefahren hat.

Ferdinand zeigt Interesse an der Ruine. Die Mutter möchte sie ihm zeigen und geht mit ihm hinauf. Alfred und Valerie bleiben mit der Großmutter zurück. Diese setzt sich an den Tisch, „horcht, hört aber nichts“ (S. 11). Valerie spricht Alfred darauf an, dass er sie betrogen habe. Nun wird die Natur von Alfreds „Finanzierungsgeschäften“ deutlich: Er wettet mit dem Geld der „Kanzleiobersekretärswitwe“ (S. 12) auf Pferderennen, versucht dabei aber, mehr Geld für sich selbst einzustreichen. Unwillig zahlt er ihr den unterschlagenen Geldbetrag aus, sie ist ihm aber nicht wirklich böse. Als Hierlinger mit Alfreds Mutter zurückkehrt, verabschiedet sich Alfred von seiner Großmutter. Sie spricht ihn darauf an, dass er ihr noch Geld schuldet, doch er behauptet, dieses derzeit nicht zu haben, und verspricht ihr, es ihr im nächsten Monat, wenn sie 80 Jahre alt wird, zurückzubezahlen.

II – Stille Straße im achten Bezirk

Seiten: 13-23

Charaktere: Oskar, Havlitschek, Ida, Marianne, Kundin, Zauberkönig Leopold, Rittmeister, Valerie, Alfred

Schauplatz: Wien, stille Straße im achten Bezirk

Zeit: Erstes Jahr der Handlung, Frühling

In einer stillen Straße im achten Bezirk von Wien befinden sich drei Geschäfte direkt nebeneinander: eine Metzgerei, die Puppenklinik Zum Zauberkönig und eine Tabak-Trafik.

Vor der Fleischhauerei steht der Metzgermeister Oskar mit seinem Gehilfen Havlitschek. Der pensionierte Rittmeister, der gerade vorübergeht, lobt Oskar und Havlitschek für die Qualität der neulich erworbenen Blutwurst. Oskar erzählt dem Rittmeister, dass sich der Tod seiner geliebten Mutter am heutigen Tag jährt und daher ihr zu Ehren eine Totenmesse stattfindet. Oskar und Havlitschek ziehen sich zurück. Der Rittmeister unterhält sich danach kurz mit Valerie, der Besitzerin der Tabak-Trafik, die aus ihrem Geschäft heraustritt.

Marianne, die junge Tochter von Leopold, dem Besitzer der Puppenklinik Zum Zauberkönig, tritt mit einer Kundin aus dem daneben liegenden Geschäft. Diese hat sich Zinnsoldaten für ihren Sohn bestellt. Als sich die Kundin verabschiedet, tritt Leopold, welcher als „Zauberkönig“ bezeichnet wird, auf den Balkon und fragt seine Tochter nervös, wo denn seine rosafarbenen Sockenhalter seien. Marianne erteilt ihm Anweisungen und ihr Vater geht wieder hinein.

Der Rittmeister geht anschließend auf Marianne zu und fragt, wann man ihr denn zur Verlobung mit dem Fleischermeister Oskar gratulieren dürfe. Bevor sie ihm jedoch antworten kann, wird sie wieder von ihrem Vater unterbrochen, der immer noch nach den Sockenhaltern sucht, und sie geht ins Haus hinein.

Oskar tritt aus der Metzgerei, er hat sich für die Totenmesse für seine Mutter entsprechend gekleidet. Der Rittmeister gratuliert ihm zur bevorstehenden Verlobung. Marianne erscheint nun am Balkon. Sie hat endlich die vermissten Sockenhalter ihres Vaters gefunden. Oskar ruft sie zu sich. Marianne kommt widerwillig herunter. Das Verhältnis zwischen den beiden scheint angespannt zu sein. Oskar küsst seine Zukünftige und beißt ihr dabei in die Lippen. Er schenkt ihr Pralinen. Marianne isst eine davon und verschwindet dann in der Puppenklinik.

Nun tritt Leopold heraus, der sich ebenfalls für die Totenmesse angemessen angezogen hat. Er ermahnt Oskar, nicht die Autorität über seine Tochter zu verlieren: „Abstand wahren! Patriarchat, kein Matriarchat!“ (S. 21). Oskar und der Zauberkönig treten ab. Marianne erscheint nun in der Auslage der Puppenklinik und dekoriert die Waren im Schaufenster. Der Frauenheld und Hasardeur Alfred geht nun an der Puppenklinik vorüber und flirtet stumm mit Marianne, die er zum ersten Mal sieht.

Die Nachbarin Valerie, die Besitzerin der Tabak-Trafik, welche eine Beziehung mit Alfred unterhält, hat die ganze Szene beobachtet und mitangesehen. Sie ist eifersüchtig und spricht Alfred darauf an. Nach einem kurzen und heftigen Geplänkel beschließen die beiden, sich zu trennen. Alfred zahlt Valerie noch ihren Anteil an dem letzten Wettgewinn aus und tritt ab. Valerie bleibt allein zurück und flucht Alfred nach: „Luder. Mistvieh. Zuhälter. Bestie –“ (S. 23).

III – Am nächsten Sonntag im Wiener Wald

Seiten: 23-37

Charaktere: Marianne, Oskar, Zauberkönig Leopold, Alfred, Valerie, Erich, Verwandte

Schauplatz: Wiener Wald, „Auf einer Lichtung an der schönen blauen Donau“ (S. 23)

Zeit: Erstes Jahr der Handlung, Frühling, am Sonntag nach Alfred und Mariannes erster Begegnung

Leopold, Marianne, Oskar, Valerie, Alfred und einige Verwandte unternehmen am nächsten Sonntag einen Ausflug in den Wiener Wald, um die Verlobung zwischen Marianne und Oskar zu feiern. Alle posieren für ein Gruppenfoto. Der Zauberkönig hält anschließend eine Rede auf das Verlobungspaar. Valerie nimmt Alfred zur Seite und fragt ihn vorwurfsvoll, warum er an diesem Ausflug teilnehme, obwohl er wisse, dass sie auch dabei sei. Sie hätten sich ja gerade erst getrennt. Alfred beschwichtigt sie, sie seien doch immer noch „gute Kameraden“ (S. 24). Valerie macht Anspielungen darauf, dass Marianne ihn zu diesem Ausflug eingeladen hat.

Der Zauberkönig tritt heran und macht Alfred mit seinem Neffen Erich bekannt. Er ist ein Jusstudent aus Kassel. Marianne tritt heran und unterhält sich mit Alfred. Er fragt sie, wie lange sie Oskar eigentlich kenne, worauf sie antwortet, acht Jahre, also seit sie vierzehn Jahre alt ist. Sie bezeichnet Oskar als einen „Jugendfreund“ (S. 26) und erklärt,...

Der Text oben ist nur ein Auszug. Nur Abonnenten haben Zugang zu dem ganzen Textinhalt.

Erhalte Zugang zum vollständigen E-Book.

Als Abonnent von Lektürehilfe.de erhalten Sie Zugang zu allen E-Books.

Erhalte Zugang für nur 5,99 Euro pro Monat

Schon registriert als Abonnent? Bitte einloggen