Rezension

Ödön von Horváth ist einer der bekanntesten österreichischen Schriftsteller der Zwischenkriegszeit. Seine meist gesellschaftskritischen Werke sind mehrfach ausgezeichnet worden. Bis heute erfreuen sich besonders zwei seiner Veröffentlichungen großer Beliebtheit, zum einen das ‚neue‘ Volksstück Geschichten aus dem Wiener Wald (1931) und zum anderen der Roman Jugend ohne Gott (1937).

Bemerkenswert ist, dass sich sein Drama Geschichten aus dem Wiener Wald vor allem in Deutschland durchgesetzt hat, obwohl es durch einen starken Österreichbezug gekennzeichnet ist. Die Handlung spielt sich im Wien der frühen 1930er Jahren ab. Die junge Republik Österreich wird von inneren gesellschaftlichen und politischen Spannungen zerrissen, darüber hinaus erreicht die Weltwirtschaftskrise 1929 auch die junge kleine Alpenrepublik. In diesem schwierigen gesellschaftlichen Kontext beschreibt Horváth das sogenannte Kleinbürgertum, die selbstständige Mittelschicht, die von Habgier, Heuchelei, Opportunismus und Doppelmoral geprägt ist.

Im Mittelpunkt des Volksstücks steht die unschuldige und brave 22-jährige Marianne, die mit ihrer Lebenssituation nicht ganz zufrieden ist. Ihr patriarchalischer Vater, der Zauberkönig, wünscht sich, dass sie den Nachbarn, den vermögenden Fleischermeister und Mariannes Jugendfreund Oskar, heiratet. Sie dagegen versucht, aus dieser eingeschränkten kleinbürgerlichen Welt auszubrechen.

Die junge Frau verliebt sich in den Hallodri und Lebemenschen Alfred Zentner, doch ist auch ...

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