Rezeption, Kritik und Verfilmungen
Vor dem Zweiten Weltkrieg
Als die Geschichten aus dem Wiener Wald am 2. November 1931 am Deutschen Theater in Berlin uraufgeführt werden, wird das neue Volksstück als großer Erfolg gefeiert. Inszeniert wird das Drama von Heinz Hilpert, einem der großen deutschen Theaterregisseure der 1920er und 1930er Jahre, der sich bereits mit der Regie von Carl Zuckmayers Der Hauptmann von Köpenick im März desselben Jahres einen Namen gemacht hat. Auch die Besetzung ist beachtlich: Mit Carola Neher als Marianne, Hans Moser als der Zauberkönig, Paul Hörbiger als Rittmeister, Peter Lorre als Alfred und Lucie Höflich als Valerie ist das Stück mit sehr bekannten Schauspielern besetzt, die dem Publikum aus anderen Theateraufführungen sowie aus zahlreichen Filmen bekannt sind.
Im darauffolgenden Monat wird Horváths Drama 37 Mal erfolgreich aufgeführt. Das Medienecho ist gewaltig: Der Kritiker Bernhard Diebold lobt in der Frankfurter Zeitung die Inszenierung und vergleicht Carola Neher mit dem Gretchen aus Goethes Faust. Erich Kästner hebt die Großartigkeit des Dramas hervor, kritisiert jedoch die Inszenierung Hilperts – er meint, dass der Regisseur die Intentionen Horváths missverstanden habe.
Der Wiener Autor und Kritiker Alfred Polgar ist von dem Stück beeindruckt und betont, dass die Probleme, die im Drama thematisiert werden, keineswegs nur für Wien Gültigkeit hätten. Oscar Bie urteilt, dass die Geschichten eine großartige Milieustudie darstellen, und sogar der für seine vernichtenden Äußerungen bekannte Kritiker Alfred Kerr...