Überwachung
Polizei, Teleschirme und Mikrofone
In Ozeanien gibt es zwei Arten von Ordnungshütern: Die Polizeistreife und die Gedankenpolizei. Erstere überwacht die Mitglieder der Partei mithilfe von Helikoptern, die „an den Fenstern der Leute schnüffeln“ (S.8) kommen. Weit bedrohlicher und omnipräsenter ist jedoch die Gedankenpolizei. Ihre Spitzel sind zum Teil als einfache Leute getarnt und können aus dieser Position heraus Gedankenverbrecher entlarven. Mr. Charrington gibt sich beispielsweise als ein freundlicher, alter Proletarier aus, bevor er sich als Mitglied der Gedankenpolizei entpuppt.
Besonders hinterlistig ist außerdem die Überwachung mithilfe von Mikrofonen. Diese sind besonders in ländlichen Gegenden, in denen es keine Teleschirme gibt, versteckt. Allerdings reicht für die Gedankenpolizei oft schon die Stimme aus, um ein Parteimitglied identifizieren zu können (S.147). Die Mitglieder der Gedankenpolizei sind viel schwerer zu erkennen als die Teleschirme, weswegen die Parteimitglieder notgedrungen mit der Annahme leben müssen, die existierten überall (S.145). Freie Kommunikation wird damit so gut wie unmöglich gemacht.
Die staatlich effektivste Überwachungsmethode sind jedoch die Teleschirme, die in der Wohnung eines jeden Parteimitglieds installiert sind. Sie zeichnen nicht nur den Ton, sondern auch Bilder auf: „Jedes von Winston verursachte Geräusch, das über ein gedämpftes Flüstern hinausging, würde registriert werden; außerdem konnte er, solange er in dem von de...