Robespierres Verhältnis zum Volk
Das Volk als ideale Einheit
Robespierre betrachtet das Volk als eine abstrakte, ideale Einheit, von der die Staatsmacht ausgeht, nicht als eine Gruppe von Individuen. In seiner Rede an das Volk, das gerade noch einen jungen Herrn an einer Laterne aufhängen wollte, spricht er die Menge mit „du“ an und rühmt sie: „Armes, tugendhaftes Volk! Du tust deine Pflicht, du opferst deine Feinde. Volk du bist groß. Du offenbarst dich unter Blitzstrahlen und Donnerschlägen (I,2)“. Als Anhänger des Philosophen Rousseau glaubt er an das Gute im Menschen, das durch ein Übermaß an Zivilisation verdorben wird.
Die schlechten Eigenschaften und die Neigung zum Laster liegen seiner Auffassung nach nicht im Volk und im Einzelnen selbst begründet, sondern werden von Feinden des Volkes verbreitet, um die junge Republik zu schwächen. Das Volk in seiner kindlichen Unschuld braucht daher vorerst noch moralische Unterstützung in seiner neuen Position als Staatsträger. Deshalb fährt Robespierre fort: ”Aber Volk ...