Dantons Verhältnis zum Volk
Die Grausamkeit des Volkes
Danton, ein ehemals sehr populärer Revolutionsführer, hat inzwischen ein gestörtes Verhältnis zum Volk. Er gehörte in den Jahren zuvor wie Robespierre der radikalen Bergpartei an, die für das allgemeine Wahlrecht und damit für das gemeine Volk kämpft, und hat sich gegen die Bürgerlichen (die Girondisten) gestellt, die die politische Macht an Besitz und Einkommen gekoppelt sehen wollen.
Doch die Massaker im Jahre 1792, in denen das Volk die Gefängnisse stürmte und die Insassen zu Tausenden ermordete - und die er in seiner Position als Justizminister nicht verhindert hatte - , liegen schwer auf seinem Gewissen und halten ihn des Nachts wach. Die Grausamkeit des Volkes erschreckt ihn. ”Das Volk ist wie ein Kind, es muß Alles zerbrechen, um zu sehen[,] was darin steckt (I,5),” sagt er und macht damit deutlich, dass das Volk seiner Meinung nach noch nicht bereit ist für die wahre Demokratie.
Tod der Aristokraten
Nach den Septembermorden errichtet er die Revolutionstribunale und institutionalisiert so die Bestrafung der Revolutionsfeinde. Doch er muss erkennen, dass dieses Machtinstrument in den Händen von Bürokraten nicht weniger schrecklich ist. „Ich wollte neuen Septembermorden zuvorkommen, ich hoffte die Unschuldigen zu retten, aber dies langsame Morden mit seinen Formalitäten ist gräßlicher und eben so unvermeidlich (III,3),“ stellt er fest, als er auf seinen eigenen Prozess wartet.
Doch während der Verhandlungen versucht er wieder, mit seiner ganzen Redegewalt, mit der er bereits in der Vergangenheit das Volk begeistert hat, die unteren Schichten auf seine Seite zu ziehen. Als Argument für sich nimmt er jedoch gerade die Ereignisse in Anspruch, die ihn so erschrecken und verfolgen. „Ich habe im September die junge Brut de...