Dantons Gewissensqual und Nihilismus - Akt II Szene 5

Danton ist desillusioniert vom Verlauf der Revolution. Er ist sich bewusst, dass sie von niemandem gesteuert werden kann. In II,1 fasst er das in die Worte: ”Wir haben nicht die Revolution, sondern die Revolution hat uns gemacht (II,1)".  In II,5 steht er wie Robespierre nachts am Fenster und blickt hinaus. Er ist aus einem Traum aufgewacht, der Robespierres Kommentar von den ‚Rossen der Revolution‘ ähnelt. In seinem Traum hält Danton „die Erdkugel in ihrem Schwung“ bei der Mähne „wie ein wildes Roß“ und wird schließlich „geschleift“. Vom Herrn über den Lauf der Welt wird er zum Opfer ihrer Unbändigkeit und erwacht von seinem eigenen Angstschrei.

Er geht ans Fenster, „die Stadt ist ruhig alle Lichter aus (II,5)“, doch so nimmt er die Welt seit den Septembermorden nicht mehr wahr. „Wird das Licht denn nie still und dunkel werden, daß wir uns die garstigen Sünden einander nicht mehr anhören und ansehen? – September! – (II,5)“

Seit den Tagen, in denen das Volk Tausende von Gefängnisinsassen massakrierte, zweifelt er an der menschlichen Natur und schlägt sich mit tiefen Schuldgefühlen herum, da er als Justizminister nicht eingriff. Verzweifelt sucht er nach Argumenten, die sein Handeln und das des Volkes rechtfertigen könnten. Seine Frau Julie erinnert ihn daran, dass die Republik zu jener Zeit in großer Gefahr von innen und von außen war und dass Danton sich als Retter des Vaterlandes betrachten darf.

„Wir schlugen sie, das war kein Mord, das war Krieg nach innen (II,5)“, versucht er sich darauf selbst zu beruhigen. „Das war Notwehr, wir mußten (II,5).“ – Doc...

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