Interpretation

„Ich studiere die Geschichte der Revolution. Ich fühlte mich wie vernichtet unter dem gräßlichen Fatalismus der Geschichte“ schreibt Georg Büchner Anfang 1834 an seine Verlobte. Er hat erkannt, dass nicht die Männer mit den großen Namen den Gang der Ereignisse steuern, sondern dass der Revolution eine Eigendynamik zugrunde liegt, die alle Beteiligten zu Getriebenen macht.

In „Dantons Tod“ verarbeitet der Schriftsteller diesen Gedanken und stellt die Hauptakteure Danton, Robespierre und das Volk in all ihren Widersprüchlichkeiten dar. Über allem steht die drängende Frage: „Was ist das, was in uns lügt, mordet, stiehlt?“ Es wird keine Antwort auf diese Frage gefunden – nur ein Gegengewicht durch die Taten unbedingter Liebe gebildet.  

Unsere Interpretation beschäftigt sich mit den wichtigsten Aspekten, Szenen und Themen des Dramas. Zuerst erfährt der Leser, wie der erkrankte Medizinstudent Georg Büchner die Französische Revolution in seinem “Fatalismus Brief“ kennzeichnete. Dann wird die entscheidende Rolle des hungernden Volkes in Drama untersucht. Die politische Ungleichheit ist aufgehoben, doch praktisch sind die Güter nach wie vor ebenso ungleich verteilt wie vor der Revolution.

Das Volk ist die Triebkraft der Revolution und die Politiker versuchen alle, die Gunst des Volkes zu erringen. Robespierre pflegt ein pädagogisches Verhältnis zum Volk und zeigt durch sein Beispiel, dass Laster ein politisches Verbrechen sind. Die Grausamkeit des Volkes erschreckt hingegen Danton, der ein Luxusleben führt. Ebenso wie Büchner zweifelt auch er an den Menschen im Allgemeinen. Die Einstellungen der beiden Hauptprotagonisten werden gründlich erläutert.

Anhand der sorgfältigen Deutung der beiden Schlüsselszenen (Akt I Szene 6 und Akt II Szene 5) werden Dantons Gewissensqual und Nihilismus, die Konfrontation zwischen Danton und Robespierre und Robespierres Zweifel näher beschrieben. Zum Schluss werden Büchners selbstkritische Einstellung zu seinem Drama und die Rolle der Frauen im Stück unter die Lupe genommen.

Die schwer durchschaubaren Hintergründe des Dramas werden leicht verständlich und hintergründig erklärt. Wegen der durchgängigen Angabe der Textbelege ist die Grundlage der Interpretation immer nachvollziehbar. ...

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