Die jungen Revolutionäre
Im selben Frühjahr, am 27. 05. 1832, findet in Deutschland das Hambacher Fest statt. 20.000 bis 30.000 Teilnehmer aus allen Schichten der Bevölkerung, darunter Studenten, Handwerker, Bürger und Bauern, versammeln sich bei Neustadt an der Weinstraße und tragen ihre Forderungen nach Bürgerrechten, Volkssouveränität und der nationalen Einheit Deutschlands vor. Als Reaktion auf das Hambacher Fest verschärfen die Machthabenden ihre Repressionsmaßnahmen.
Während das Hambacher Fest eine friedliche Demonstration war, ist der Frankfurter Wachensturm am 03. 04. 1833 der Versuch, eine Revolution in Gang zu setzen. Frankfurt war der Sitz des Bundestages, wo die Gesandten der Fürstentümer und freien Städte des Deutschen Bundes zusammenkamen. Die meisten der etwa 50 Aufständischen sind Studenten und Burschenschaftler aus Heidelberg und Würzburg, darunter auch ehemalige Mitschüler Büchners. Ihr Plan sieht vor, die beiden Frankfurter Polizeiwachen zu stürmen, die dortigen Waffen zu erbeuten und im Anschluss die Gesandten im Palais Thurn und Taxis gefangen zu nehmen.
Ihr Plan wird verraten. Obwohl die Aufständischen von dem Verrat wissen, versuchen sie dennoch, ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. Sie hoffen, die hessischen Bauern und Frankfurter Bürger würden sich ihnen anschließen. Dies geschieht aber nicht. Das vorbereitete Militär kann den Aufstand im Keim ersticken. Die Überlebenden, denen es nicht gelingt, ins Exil zu fliehen, werden zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt.
Am 05. 04. 1833 schreibt Georg Büchner aus Straßburg an seine Familie in Darmstadt:
„Heute erhielt ich Euren Brief mit den Erzählungen aus Frankfurt. Meine Meinung ist die: Wenn i...