Analyse Vierter Akt
1. Szene
Im vierten Akt gewinnen die Frauen an Wichtigkeit. Während ihre Männer mit dem Tod hadern, zeigen Julie und Lucile ihre unbedingte Liebe, indem sie ihren Männern, ohne Angst und ohne zu zögern, in den Tod folgen. Der Akt beginnt mit Julie, die einem Knaben den Auftrag erteilt, Danton eine ihrer Locken zu bringen, zum Zeichen dafür, dass er „nicht allein gehn“ (IV,1) werde.
2. Szene
Im großen Kontrast dazu steht IV,2, in der Dumas, der Vizepräsident des Tribunals, einem Bürger bestätigt, dass er seine eigene Ehefrau zum Tode verurteilen werde. Der Bürger ist entsetzt, doch Dumas erklärt ihm, „die Revolutionsmänner haben einen Sinn, der anderen Menschen fehlt“ (IV,2). So habe er die Fähigkeit, „sein Liebstes dem Vaterlande zu opfern“ (IV,2). Diese Szene greift den Zynismus der Rede St. Justs aus II,6 auf.
3. Szene
In IV,3 sehen wir die zum Tode verurteilten Dantonisten in der Conciergerie. Während sich die Unterhaltung von Lacroix und Hérault um „Hühneraugen“ und „Ungeziefer“ (IV,3) dreht, beschäftigen sich Camille und Danton mit dem Tod. Dabei mischen sich in ihr Nachgrübeln über Sterben und Verwesung auch poetische Bilder, wenn sie an ihre Frauen denken. Camille stellt sich vor, wenn Lucile auch sterben müsste, würde „der Grabdunst (...) wie Tau an ihren Wimpern funkeln“ (IV,3).
Danton hat Julies Nachricht erhalten und bei dem Gedanken, er werde nicht allein gehen, blickt er ruhig in die Nacht hinaus und spricht: „Wie schimmernde Tränen sind die Sterne durch die Nacht gesprengt“ (IV,3). Doch im Gegensatz zu Camille, der am Ende der Szene Edward Youngs „Nachtgedanken“ als letzte Lektüre wählt, greift Danton zu Voltaires „Pucelle“, um sich aus der Welt wie aus dem „Bett einer barmherzigen Schwester“ (IV,3) – d.h. einer Hure - fortzuschleichen.
4. Szene
In IV,4 ist der Tag der Hinrichtung gekommen. Auf dem Platz der Conciergerie streiten sich die Fuhrleute, die die Verurteilten zum Richtplatz bringen sollen, missverstehen den hochtrabend sprechenden Schließer (was wieder zu comic relief führt) und erzählen vulgäre Witze. Vor diesem Hintergrund erscheint die nun geisteskran...