Analyse Erster Akt

1. Szene

Der erste Akt ist gekennzeichnet von dem unüberwindlichen Konflikt zwischen den beiden gegensätzlichen Charakteren Danton und Robespierre. Die Eröffnungsszene zeigt uns einen Salon mit Spieltisch. Danton und seine Frau Julie sitzen etwas abseits, er sitzt ihr zu Füßen. Während am Spieltisch anzügliche Gespräche geführt werden, spricht Danton zum Schrecken seiner Frau von der Unmöglichkeit der Menschen, einander wirklich zu kennen, und sagt zu ihr: „wir sind sehr einsam“.

In dieser Atmosphäre, in der sich Frivolität und tiefe Schwermut mischen, treten nun Camille Desmoulins und Philippeau auf und tragen die Politik in den Salon. Sie überbringen die Nachricht von der Hinrichtung der Hébertisten und fordern das Ende der Revolution und des Terrors. An deren Stelle sollen „nackte Götter, Bacchantinnen, olympische Spiele und melodische Lippen“ (I,1) treten. Danton warnt sie und geht ab.

2. Szene

Die zweite Szene ist als scharfer Kontrast zur ersten gestaltet. An die Stelle des Salons tritt die Straße, auf der sich das wahre Gesicht „der allerliebsten Sünderin Frankreich“ (I,1) zeigt, von der Desmoulins gerade poetisch gesprochen hatte. Die Jahre der Revolution haben die Situation des Volkes nicht verbessert. Die Menschen leiden Hunger, die Mädchen prostituieren sich, um ihre Familie durchzubringen, und der Hass auf die Reichen und Vornehmen ist so groß, dass es beinahe zu einem Lynchmord kommt.

Da tritt Robespierre auf und bittet im „Namen des Gesetzes“ (I,2), das ja der „Wille des Volkes“ (I,2) sei, um Mäßigung und spricht den Mob, der gerade noch einen jungen Mann an der Laterne aufhängen wollte, als „armes, tugendhaftes Volk“ (I,2) an. Die Szene zeigt Robespierre gleichzeitig sehr volksnah und volksfern. Seine Unbestechlichkeit und strikte Verfolgung der republikanischen Ideale machen ihn populär,...

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