Analyse
Georg Büchners „Dantons Tod“ zeigt ein Land im Umbruch. Das Volk hat die überlebte, alte Ständeordnung hinweggefegt und ringt nun um eine neue Ordnung. Der absolutistische Staat, in dem der König allein über alles entschied, hat sich aufgelöst, und das aufgebrachte, hungernde Volk treibt die Revolution immer weiter vorwärts, ohne aber eine Verbesserung seiner Lebensverhältnisse zu erreichen.
„Dantons Tod“ ist ein Revolutionsdrama und ein prominentes Beispiel für ein Werk mit sogenannter ‚offener Form‘. Das Schauspiel handelt nicht nur von einer Revolution, sondern ist in sich selbst revolutionär, da es gegen alle Regeln des ‚geschlossenen Dramas‘ (der Dramenform des Französischen Klassizismus) verstößt. Seinem Thema entsprechend sprengt „Dantons Tod“ den streng festgesetzten Rahmen des geschlossenen Dramas.
Wir beschäftigen uns kurz mit dem politischen Hintergrund der beiden dramatischen Formen und zeigen auf, wie sich der Inhalt von Büchners Drama in dessen Form widerspiegelt. Danach analysieren wir das Stück Akt für Akt und Szene für Szene, um zu untersuchen, wie es strukturiert ist und mit welchen Themen und Motiven es sich beschäftigt.
Zum Schluss betrachten wir die Sprache des Dramas. Ebenso wie die aristotelischen drei Einheiten wird auch der einheitlich hohe Redestil des Regeldramas zur Seite gefegt. Das politische, gesellschaftliche und psychische Chaos der Revolution manifestiert sich deutlich in der Sprache bzw. den verschiedenen Sprachstilen des Dramas bzw. seiner aus allen Volksschichten stammenden Charaktere. Die Sprache des Volkes und die Sprache der Revolutionäre werden erläutert, aber auch die lyrische und poetische Sprache des Werks wird näher untersucht....