Georg Büchner

Georg Büchner wurde am 17.10.1813 in Goddelau geboren und starb im Alter von 23 Jahren. Trotz seines frühen Todes und seiner medizinischen Ausbildung ist er heute als einer der bedeutendsten Autoren der Epoche des Vormärz bekannt.

Georgs Mutter (geb. Reuß) hieß Caroline Luise. Sein Vater Karl Ernst Büchner war Arzt beim Militär und wurde 1816 versetzt, deshalb zog die ganze Familie in dem Jahr nach Darmstadt. Georg war der Älteste von fünf Geschwistern. Aus politischer Sicht kamen seine Eltern aus zwei Welten, so nahm sein Vater als Lazarettarzt an Napoleons Feldzügen teil, während seine Mutter vor Napoleons Truppen fliehen musste.

Büchner wuchs in einem gutbürgerlichen Haus auf. Sein Vater unterstützte sein Interesse für die Naturwissenschaft, seine Mutter förderte sein Interesse an der Literatur. 1822 wurde Georg dann als Schüler der privaten Erziehungs- und Unterrichtsanstalt des Theologen Carl Weitershausen angenommen. Im Jahr 1825 setzte er seine schulische Laufbahn im Humanistischen Gymnasium in Darmstadt fort und erlangte hier 1831 seinen Abschluss. Im Herbst desselben Jahres wurde er für das Medizinstudium in Straßburg zugelassen. Schon in der Zeit vor dem Studium prägte die politische Lage den jungen Georg Büchner. Nachdem Napoleons Truppen 1813 zurückgedrängt waren, begann nach 1815 die Epoche der Restauration. Die mit dem „Code civil“ eingeführten Rechte wurden wieder abgeschafft, sodass beispielsweise das Wahlrecht wieder ein Privileg der Reichen und Mächtigen wurde. In die politische Opposition reihte sich später auch Georg Büchner ein und, wie viele andere Autoren des jungen Deutschland, wurde auch er später verfolgt.

In den Jahren 1831-1833 studierte Büchner vergleichende Anatomie in Straßburg und ging 1832 eine heimliche Verlobung mit Wilhelmine, Tochter seines Vermieters, dem evangelischen Pfarrer Johann Jakob Jaeglé, ein. In der Zeit an der Straßburger Universität setzte Büchner sich immer häufiger für politische Freiheit ein, so auch in einem Vortrag über die politischen Zustände in Deutschland. Im Herbst 1833 wechselte Büchner zur Landes-Universität in Gießen. Hier durchlebte er sowohl eine gesundheitliche als auch eine emotionale Krise. Er erkrankte an einer Hirnhautentzündung und reiste über die Weihnachtstage zu seinen Eltern. Seine persönliche Krise entstand aus der Unzufriedenheit mit seinen Dozenten und Kommilitonen.

Im Jahr 1834 verkündeten Georg und Wilhelmine ihre offizielle Verlobung. Im selben Jahr gründete Büchner einen Geheimbund namens „Gesellschaft der Menschenrechte“ und suchte den Kontakt zu anderen hessischen Oppositionsgruppen und primär zu dem später auch als maßgeblichen Protagonisten des Vormärz bekannt gewordenen Rektor Friedrich Ludwig Weidig. Büchner und Weidig lernten sich kennen und veröffentlichten gemeinsam den „Hessischen Landboten“. Dies war eine Schmähschrift, die die Bevölkerung über die sozialen Missstände aufklären sollte. Solche aufklärerischen Informationen waren aufgrund der damals herrschenden Zensur verboten, und Büchner und Weidig flogen auf. Während Weidig verhaftet wurde, floh Büchner 1835 nach Straßburg. Kurz zuvor schrieb er das Drama „Dantons Tod“.

In Straßburg nahm Büchner seine Arbeit als Naturwissenschaftler wieder auf und arbeitete an seiner Doktorarbeit. Im Jahr 1836 erhielt er seinen Doktorgrad in Zürich, wo er nach seiner Ernennung zum Privatdozenten übersiedelte. Im selben Jahr schrieb er die Komödie „Leonce und Lena“. Sein Drama „Pietro Aretino“ ist bis heute verschollen, und sowohl die Novelle „Lenz“ als auch das Drama „Woyzeck“ blieben Fragmente, da Büchner 1837 an Typhus erkrankte und am 19. Februar 1837 verstarb. Er wurde zwei Tage später in Zürich begraben.

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