Georg Britting

Georg Britting wird am 17.2.1891 als Sohn eines Bautechnikers in Regensburg geboren, wo er seine Kindheit verbringt. Sehr früh, etwa im Alter von 20 Jahren, beginnt er zu schreiben – es entstehen Gedichte, Theaterkritiken und Buchbesprechungen. Noch vor Kriegsbeginn wird sein Einakter „Die Schwelle“ uraufgeführt. Zu ungefähr der gleichen Zeit, etwa 1912/13, pausiert Britting in seiner literarischen Karriere und immatrikuliert sich an der Königlich Bayerischen Akademie für Landwirtschaft und Brauerei in Weihenstephan. Kurze Zeit später wechselt er an die Technische Hochschule München.

Ab 1914 meldet sich Britting als Kriegsfreiwilliger und wird im Ersten Weltkrieg schwer verwundet. Er kehrt nach vier Jahren Kriegsdienst 1918, mit Auszeichnungen dekoriert, nach Regensburg zurück, aber seine rechte Hand bleibt zeit seines Lebens gelähmt. Er beginnt, sich erneut mit Literatur zu beschäftigen, und wird Theaterkritiker. 1920 siedelt er nach München über.

Nach seinem freiwilligen Kriegsdienst beginnt Britting, sich erneut mit Literatur zu beschäftigen, und nimmt die Arbeit als freier Schriftsteller im Dienste mehrerer Verlage auf, die er zeit seines Lebens ausübt. Außerdem hat der Schriftsteller in seinem Leben zahlreiche Länder bereist, so war er zum Beispiel 1926 in Italien und 1930 auf dem Balkan. Seinen einzigen Roman, „Lebenslauf eines dicken Mannes, der Hamlet hieß“, veröffentlicht er 1932. Daneben verfasst der Autor zahlreiche Erzählungen, wie „Der bekränzte Weiher“ (1937), „Der Eisläufer“ (1948) sowie mehrere Dramen und Gedichte.

1948 wird er Gründungsmitglied der Bayrischen Akademie der Schönen Künste. Sein kulturell-soziales Engagement zeigt sich ebenfalls in seiner Tätigkeit als Förderer und Mentor von jüngeren Lyrikern.

Brittings schriftstellerische Tätigkeit spiegelt den Zeitgeist seiner Epoche wider. So war er einige wenige Jahre lang als Herausgeber der expressionistischen Zeitschrift „Die Sichel“ tätig. Die Mitgliedschaft bei weiteren expressionistischen Zeitschriften, wie „Der silberne Spiegel“, „Die rote Erde“ und „Der Sturmreiter“, weist auf Brittings intensive Auseinandersetzung mit der Epoche des Expressionismus hin, welche auch in seinen Werken nachverfolgt werden kann.

Für seine zahlreichen Gedichte, Theaterstücke, Erzählungen, Kurzgeschichten und Sonette gewinnt Britting mehrere Preise und Auszeichnungen. Unter anderem ist an dieser Stelle der 1935 erhaltene Literaturpreis der Landeshauptstadt München zu nennen, 1959 folgt die Verleihung des Großen Bundesverdienstkreuzes. Mit seiner Ehefrau, der Schauspielerin Ingrid Fröhlich, lebt er bis zu seinem Tod am 27. April 1964 in München. Den Schwabinger Kunstpreis erhält er im selben Jahr postum.

Anlässlich des 70. Geburtstags des Autors erinnert sich der Literaturkritiker und Essayist Curt Hohoff an Georg Brittings Leben: „[...] Er hat nie Vorträge gehalten, nie Essays geschrieben, nie eine Redaktion aufgesucht, keine Politik anerkannt. Er hat kriegerische und zivile Orden bekommen, etliche Preise empfangen, hat zurückgezogen gelebt und gearbeitet.“[1]


[1]Süddeutsche Zeitung: „Kein Zugeständnis an den Zeitgeist“ / Georg-Britting-Stiftung

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