Sturm und Drang
Eine literarische Jugendbewegung
Der Sturm und Drang (1767-1785), auch bezeichnet als Geniezeit, ist eine auf Deutschland beschränkte literarische Protestbewegung, die ihren Namen nach einem 1776 erschienenen Drama von Friedrich Maximilian Klinger mit dem ursprünglichen Titel „Wirrwarr“ erhalten hat.
Die literarische Strömung zur Zeit der Aufklärung besteht aus jungen Autoren, die vorwiegend aus bürgerlichen Familien stammen. Bekannte Vertreter sind Friedrich Schiller, Johann Wolfgang von Goethe, Johann Gottfried Herder und Jacob Michael Rheinhold Lenz. Die Zentren der Bewegung sind in Straßburg, Göttingen, Frankfurt am Main oder in Wetzlar zu finden. Hier wird gelesen, geschrieben und heftig diskutiert. Die rebellischen Jugendlichen drücken sich in der Lyrik und weniger in der Prosa, aber primär in der Dramatik aus.
Natur, Sozialkritik und Freiheit
Die junge Generation will das Leben, das herrschende Menschenbild verändern und rebelliert gegen den einseitigen Rationalismus der Aufklärung, die absolutistischen Obrigkeiten in den deutschen Staaten und die ständische Gesellschaftsordnung. Die Jugendbewegung empört sich gegen die Konventionen, die Unterwürfigkeit und die bürgerlichen Moralvorstellungen der damaligen Zeit. Sie meinen wie Rousseau, dass der gesellschaftliche Fortschritt die Menschen verurteile, sich von der Natur zu entfernen.
Natursehnsucht, Selbstverwirklichung des Einzelnen und Sozialkritik sind die Themen der literarischen Werke der jungen Autoren. Die Freiheit des Menschen steht im Zentrum und über den gesellschaftlichen Ordnungsprinzipien. Der Sturm und Drang betont die Individualität des Einzelnen und ergänzt den Vernunftsbegriff der Aufklärung. Unter dem Einfluss von Rousseau und unter dem Motto „Gefühl ist mehr als Denken“ wird das Gefühlsmäßige, das Leidenschaftliche in der Literatur der Stürmer und Dränger verstärkt.
Geniezeit
Gleichzeitig wird das Kraftgeni...