Literarische Einflüsse
Mehrere literarische Einflüsse sind im Drama zu erkennen. Bereits im Jugendalter beschäftigt Schiller sich jedoch mit Lektüre zahlreicher Dichter und Philosophen. Er ist von Shakespeare fasziniert und studiert besonders sein Stück „Romeo und Julia“. In einem Briefwechsel an Rheinwald schreibt er: „Sie werden mir einen Dienst erzeigen, wenn sie mir die Romeo und Juliettemit dem bäldisten erscchaffen, weil ich etwas daraus zu meinem Stück zu schlagen gedenke“ (23.12.1783). Die Thematik der Liebes- und Eifersuchtsdramen stimmen in Kabale und Liebe überein. Gewisse Aspekte des Stückes können auch an Hamlet denken lassen: Opelia ist zum beispiel gehorsam und fromm wie Luise, Hamlet handelt manchmal impulsiv wie Ferdinand.
Gewisse Ähnlichkeiten zwischen „Kabale und Liebe“ und dem Familienschauspiel von Otto von Gemmingen „Der deutsche Hausvater“ (1780), in dem ein Maler sich weigert, seine Tochter mit dem Sohn eines Grafen zu verheiraten, sind zu bemerken. „Der deutsche Hausvater“ spielt wie bei „Kabale und Liebe“ in einer Bürgerstube und in einem Palast. Der große Unterschied zwischen den zwei Stücken bleibt jedoch, dass das Familienschauspiel glücklich ausgeht, während das bürgerliche Trauerspiel „Kabale und Liebe“ dramatisch mit dem Tod einiger Figuren endet....