Historischer Hintergrund und Schillers Kritik

Schiller lebt zur Zeit des aufgeklärten Absolutismus, in der sich die Herrscher als Diener des Staates begreifen und sich nicht mehr durch „Gottes Gnaden“ legitimieren. Friedrich von Preußen (1712-1786) versucht in Deutschland, die Gedanken der Aufklärung in seiner Regierung umzusetzen. Die Ständeschranken bleiben jedoch unverändert bestehen. Der Adel regiert weiter über die Untertanen. Das Verhältnis zwischen den einzelnen Gesellschaftsschichten wird nicht diskutiert, sondern durch gegenseitige Verpflichtungen definiert.

Deutschland besteht zu dieser Zeit noch aus zahlreichen souveränen, feudalen Staaten, die eigene Heere, Justiz- und Verwaltungsorgane haben und die sich noch weigern, die neuen, aufklärerischen Ideen zu übernehmen. In Württemberg, wo Schiller in seiner Jugend lebt, regiert Herzog Karl Eugen über 600.000 Einwohner. Der Herzog hat den französischen „Sonnenkönig“ Ludwig XIV als Vorbild. Der große württembergische Hof ist prächtig. Feste, Bälle, Oper- und Balletaufführungen mit den besten Künstlern Europas unterhalten zweitausend Höflinge, die sich permanent am Hof befinden. Der Herzog lässt sich neue Residenzen wie das Lustschloss Solitude bei Stuttgart errichten, um der Mittelpunkt Europas zu werden. 

Schillers Kritik

Schiller kritisiert die Welt des Hofes in „Kabale und Liebe...

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