Autobiografische Bezüge

Das Trauerspiel „Kabale und Liebe“ beruht nicht auf einer wahren Geschichte, wie es zum Beispiel bei  Georg Büchners „Woyzeck“ der Fall ist. Das Drama ist vielmehr in der Fantasie des jungen Autors entstanden, enthält aber mehrere autobiografische Bezüge.

Schillers autoritärer Vater herrschte über seine Familie und sorgte für Rechtschaffenheit und Versorgung seiner Angehörigen. Im Stück entspricht Miller ihm. Er ist der patriarchalische Vater, der sich um das materielle Befinden seiner Familie sorgt. Er ist der Garant für die gesellschaftliche Ordnung.

Herzog Karl Eugen verfolgte bei der Rekrutierung einerseits erzieherische Gedanken und wollte andererseits dem Staat treue Diener besorgen und heranziehen. Er ließ zum Beispiel die begabtesten Jungen in einer Militärakademie ausbilden. Schiller wird als Dreizehnjähriger, Sohn eines Leutnants, „rekrutiert“ und besucht acht Jahre lang die Akademie, bevor er sie als junger Arzt verlässt. Er studiert an der „Militärpflanzschule“ auf Schloss Solitude und lernt den Hof aus nächster Nähe kennen. Er kann den Fürsten dort jeden Tag zu Gesicht bekommen.

Seine guten Kenntnisse der höfischen Welt benutzt Schiller in „Kabale und Liebe“ beispielsweise, als er den Hofmarschall von Kalb porträtiert. Er macht sich mit dem Hofmarschall über de...

Der Text oben ist nur ein Auszug. Nur Abonnenten haben Zugang zu dem ganzen Textinhalt.

Erhalte Zugang zum vollständigen E-Book.

Als Abonnent von Lektürehilfe.de erhalten Sie Zugang zu allen E-Books.

Erhalte Zugang für nur 5,99 Euro pro Monat

Schon registriert als Abonnent? Bitte einloggen