Interpretation
Unsere ausführliche Interpretation von Fouqués Kunstmärchen Undine (1811) ist sorgfältig herausarbeitet und deutet zentrale Themen und Aussagen der Erzählung wie „Undines Entwicklung von der Rebellion bis zur Selbstaufgabe“, „Verantwortung, Schuld und Rache“, „Liebe und Ehe“ oder „Religion und Pantheismus“.
Der erste Abschnitt der Interpretation widmet sich dem Motiv der Einheit zwischen Mensch und Natur. Dabei wird Fouqués Text mit den naturphilosophischen Auffassungen der Romantik, wie dem dreigliedrigen Geschichtsmodell, verglichen. Wichtig für diesen Vergleich sind insbesondere die Beziehung zwischen Huldbrand und Undine sowie die Gegenüberstellung der Schauplätze.
Die Dreiecksbeziehung zwischen Undine, Huldbrand und Bertalda ist Gegenstand des nachfolgenden Beitrags. Hier stehen die zwiegespaltenen Gefühle sowie die Handlungsmotive der Charaktere im Vordergrund. Darüber hinaus werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Frauenfiguren ebenso wie die dramaturgische Entwicklung der Dreiecksbeziehung untersucht.
Anschließend erfolgt eine Auseinandersetzung mit dem Thema der unmöglichen Liebe. Grundlage hierfür bilden Fouqués Übernahme und Weiterentwicklung der sogenannten gestörten Mahrtenehe. Die unheilvolle Verbindung zwischen Mensch und Elementargeist, das Bild der bürgerlichen Ehe ebenso wie die Utopien der Romantiker spielen in diesem Zusammenhang eine wesentliche Rolle. Nicht zuletzt wird auf dieser Basis das tragische Ende der Erzählung beleuchtet.
Schließlich wird Fouqués Frauenbild, welches sich insbesondere anhand der Entwicklung der Protagonistin interpretieren lässt, beleuchtet. Auch das mythologisch geprägte Motiv der Wasserfrau ebenso wie die Rolle der Frau in der Romantik finden in diesem Abschnitt Berücksichtigung. Nicht zuletzt spielt Fouqués Sprache für das vermittelte Frauenbild eine wesentliche Rolle.