Inhaltsangabe
Friedrich de la Motte Fouqués Kunstmärchen »Undine« wurde im Jahr 1811 veröffentlicht und gilt als charakteristische Erzählung der Romantik. Die Geschichte ist im entfernten Mittelalter angesiedelt: Sie erzählt von der unglücklichen Liebe zwischen dem Ritter Huldbrand von Ringstetten und der bildschönen Wasserfrau Undine, die als Pflegekind bei einem armen Fischerehepaar aufgewachsen ist.
Diese haben vor 15 Jahren ihre spätgeborene Tochter durch einen Unfall verloren, als sie in den nahegelegenen See gefallen und in ihm vermeintlich ertrunken ist. Noch am selben Abend erschien die damals dreijährige Undine völlig durchnässt vor der Fischerhütte. Das fromme Ehepaar glaubte an eine göttliche Fügung und nahm das fremde Mädchen bei sich auf. Undines Herkunft konnten sie jedoch nicht aufklären.
Die Fischerfamilie lebt gemeinsam auf einer Halbinsel, fernab der Zivilisation. Zwischen ihnen und der Stadt liegt ein geheimnisvoller Wald, in dem Elementargeister ihr Unwesen treiben. Unter diesen ist auch der Wassergeist Kühleborn, der heimlich über das Leben seiner Nichte Undine wacht und den unwissenden Fischer zuweilen mit seiner geisterhaften Erscheinung erschreckt.
Als die zauberhafte Undine 18 Jahre alt ist, verirrt sich der Ritter Huldbrand von Ringstetten auf die Insel und bittet um ein Nachtlager. Er wird herzlich von den alten Fischern empfangen, die ihm trotz ihrer Armut Verpflegung und Unterkunft anbieten.
Sogleich verliebt er sich in das ungestüme und rätselhafte Mädchen und die beiden werden ein Paar. Neugierig befragt Undine ihren Ritter nach dem geheimnisvollen Wald, durch den er geritten kam.
Huldbrand erzählt daraufhin von Bertalda, der eigensinnigen Pflegetochter des Herzogs, der er mit dem Ritt in den Wald imponieren wollte. Im Wald selbst begegneten ihm allerhand Kobolde und ein Wassergeist habe ihn schließlich zur Fischerhütte getrieben. Unterdessen hat das Unwetter den nahegelegenen Fluss zu einem reißenden Strom anschwellen lassen.
Die einstige Halbinsel ist nun vollständig vom Wasser umschlossen und Huldbrand muss bei den Fischern bleiben. Undine ist darüber erfreut, da der junge Ritter nun nicht mehr zu Bertalda zurückkehren kann. Huldbrand genießt die romantische Abgeschiedenheit. Er und Undine leben als glückliches Paar bei den Fischern.
Eines Abends strandet ein schiffbrüchiger Priester auf der Insel. Huldbrand bittet den Geistlichen, ihn und Undine zu trauen. Die Braut nimmt dies zum Anlass, ihrem Gatten anzuvertrauen, dass sie zu den seelenlosen Elementargeistern, genauer gesagt zu den Wasserfrauen, gehört. Ihr Vater, ein mächtiger Wasserfürst, verfügte einst, dass sie durch die Vermählung mit einem Menschen zu einer Seele gelangen solle.
Huldbrand kommen nach dem Geständnis Zweifel, ob er sich auf die Hochzeit mit Undine einlassen soll, doch seine Liebe zu Undine ist stärker und er schwört ihr schließlich seine Treue. In der Hochzeitsnacht wird die Wasserfrau durch den menschlichen Ritter beseelt. Am nächsten Morgen scheint ihr ungezügeltes Temperament verschwunden, sie ist artig und demütig. Auch der Fluss, der die Insel umgibt, zieht sich zurück. Huldbrand und Undine ...