Rezeption, Kritik

Weltweiter Erfolg

Unter einigen hochrangigen Schriftstellerkollegen, wie Heinrich Heine, E.T.A. Hoffmann und Walter Scott, fand Fouqués »Undine« höchste Anerkennung. Goethe nannte das Werk „allerliebst“ und lobte den Stoff, aus dem Fouqué seiner Meinung nach jedoch mehr hätte herausholen können. Edgar Allan Poe bezeichnet die Wasserfrau als „göttlich“ und „erhaben“. In der gesamten fiktiven Literatur fände sich kein vergleichbares Werk.

Heinrich Heine bemerkte, dass »Undine« eine der wenigen Geschichten der Romantik sei, die auch das Publikum niederer Schichten begeisterte. Insbesondere die weibliche Leserschaft schwärmte für die Figuren der Erzählung und nicht minder für ihren Erfinder. Alles in allem traf Fouqués Erzählung mit seinem mittelalterlich-ritterlichen Tableau, den magischen Ereignissen und dem beliebten Wasserfrauen-Motiv den Zeitgeschmack. Das Kunstmärchen war nicht nur europaweit, sondern auch in den USA populär und galt als ‚Paradestück‘ der deutschen Romantik.                                                                                                        

Bereits wenige Jahre nach Veröffentlichung wurde »Undine« nach und nach in alle Weltsprachen übersetzt. Zunächst übertrug Fouqués Freund Adolf Wagner, Richard Wagners Onkel, den Text ins Italienische. Mitte des 19. Jahrhunderts folgten Fassungen in Französisch und Englisch. Der amerikanische Schriftsteller Edgar Allan Poe übersetzte »Undine« ins amerikanische Englisch. Allein bis 1881 erschien das Werk in vierundzwanzig Auflagen.

»Undines« Popularität strahlte auch auf einige seiner Folgewerke, wie »Der Zauberring« (1812) oder »Corona« (1814), aus. Zwischen 1810 und 1820 galt Fouqué als einer der beliebtesten und bekanntesten Schriftsteller der Romantik. Namhafte Schriftsteller suchten seine Nähe und seinen Rat. Auch nach den Erfolgsjahren schrieb Fouqué viele weitere Texte, diese fanden jedoch kaum noch Aufmerksamkeit und Anerkennung.

Zwischen Genialität und Trivialität

Während »Undine« von Fouqués Zeitgenossen gefeiert wurde, finden sich in den Rezensionen des 20. Jahrhunderts geteilte Meinungen. Der Fouqué-Biograf Arno Schmidt begreift den Autor als großen Dichter und ...

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