Stilmittel

Kühleborns Warnung

Undines Onkel Kühleborn will seine Nichte beschützen und fürchtet, dass Huldbrands Temperament ihr schaden könnte. Er spricht eine Warnung gegen den Ritter aus, die an ein kleines Gedicht, einen Fluch oder Zauberspruch erinnert und viele unterschiedliche Stilmittel beinhaltet:

„Rascher Ritter, rüst’ger Ritter, ich zürne nicht, ich zanke nicht; schirm nur dein reizend Weiblein stets so gut, du Ritter rüstig, du rasches Blut!“ (S. 53).

Auffällig ist zunächst die Alliteration, die durch die Häufung des Anfangsbuchstabens R auftritt: rascher Ritter, rüstger Ritter, Ritter rüstig, rasches Blut. Auch der Parallelismus „ich zanke nicht, ich zürne nicht“ beinhaltet eine Alliteration und kann zudem als Symploke begriffen werden.

Doch nicht nur der Anfangsbuchtstabe, auch ganze Wörter werden wiederholt: Der Ritter ist drei Mal zu finden, rasch und rüstig tauchen jeweils zwei Mal auf. Mit den Wiederholungen geht zugleich ein Epanodos einher, also die Wiederkehr von Worten in umgekehrter Reihenfolge: rüst’ger Ritter, Ritter rüstig.

Auch eine Metapher ist in Kühleborns Warnung zu finden. So bezeichnet er den Ritter als „rasches Blut“ und meint damit sein Temperament und seine mangelnde Beherrschung.

Nicht zuletzt formuliert Kühleborn seine Warnung in Reimform: „schirm nur dein reizend Weiblein stets so gut, du Ritter rüstig, du rasches Blut!“

Die Vereinigung von Landzunge und See

Die Bildgewalt in Fouqués Sprache ist nicht zu übersehen. So lassen sich insbesondere in den Naturbeschreibungen vielerlei Metaphern, Allegorien, Vergleiche und Personifikationen finden. Eine bedeutende Textstelle, die viele dieser Stilmittel in sich vereint, befindet sich gleich am Beginn der Erzählung:

„Der grüne Boden, worauf seine Hütte gebaut war, streckte sich weit in einen großen Landsee hinaus, und es schien ebenso wohl, die Erdzunge habe sich aus Liebe zu der bläulich klaren, wunderhellen Flut, in diese hi...

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