Erzählstruktur
Rückblenden (Prolepsen)
Die Haupthandlung der »Undine« läuft zwar chronologisch ab, dennoch finden sich immer wieder Einschübe, die Vergangenes oder Vorausdeutendes erzählen. Insgesamt lassen sich drei große Rückblenden ausmachen, die für das Verständnis der Erzählung von entscheidender Bedeutung sind.
- Der Fischer berichtet im Gespräch mit Huldbrand von dem Verlust der eigenen Tochter und dem Erscheinen Undines auf der Insel. Dieses Ereignis ist fünfzehn Jahre her (vgl. S. 15 ff.). Durch die rückblickende Erzählung erfährt der Leser nicht nur, wie Undine zu den Fischern kam. Er erhält bereits erste Andeutungen über ihre Identität als Wasserfrau. Nicht zuletzt weiß der Leser, dass die Fischer eine leibliche Tochter besaßen, die im Kindesalter in den See stürzte.
- Huldbrand erzählt Undine, wie er in den Wald und schließlich auf die Insel kam. Der Leser erfährt von seiner früheren Beziehung zu einer jungen Frau namens Bertalda und dass diese die Pflegetochter eines Herzogenpaares ist. Darüber hinaus berichtet Huldbrand von seiner Begegnung mit einem Wassergeist, der ihn zur Insel getrieben habe (vgl. S. 23 ff.).
- Undine hat erfahren, dass Bertalda die leibliche Tochter des Fischerpaares ist. Auf Bertaldas Namensfeier berichtet Undine rückblickend von Bertaldas damaligem Verschwinden. Sie erzählt, wie Bertalda in der Reichsstadt an Land gespült, vom Herzogenpaar gefunden und als Pflegetochter aufgezogen wurde. An