Erzähler und Erzählperspektive
Auktorialer Erzähler
Fouqué setzt in seiner »Undine« einen allwissenden Erzähler ein. Dieser hat den Überblick über die Handlung und Charaktere und tritt mit einer gewissen Distanz zum Geschehen auf. Der auktoriale Erzähler weiß mehr als die Figuren der Geschichte. Nicht zuletzt gibt er sich in der Erzählung als Autor des Werkes zu erkennen: „Der diese Geschichte aufschreibt, weil sie ihm das Herz bewegt, und weil er wünscht, dass sie auch andern ein gleiches tun möge, bittet dich, lieber Leser, um eine Gunst.“ (S. 67).
Fouqués Erzähler arrangiert die Handlung und greift damit aktiv in das Geschehen ein. So beeinflusst er beispielsweise die chronologische Reihenfolge, indem er Zeitsprünge (vgl. ebd.), Rückblenden (vgl. Kap. 2,4,11), Querverweise (vgl. S. 52) oder Vorausdeutungen (vgl. S. 91) einbaut. Er selbst verrät dem Leser gegenüber sogar den Fortgang der Handlung: „Wundert euch aber nur nicht, ihr Menschen, wenn es dann immer ganz anders kommt, als man gemeint hat.“ (S. 82).
Der Erzähler der »Undine« ...