Titorelli
Der Maler Titorelli lebt in einer armen Gegend in der Vorstadt, die „noch ärmer“ (S.100) ist als die, in die sich K. für seine erste Verhandlung begeben hat. Er bewohnt mietfrei ein Zimmer unter dem Dach, das ihm gleichzeitig als Atelier dient. Dafür muss er in Kauf nehmen, dass die Mädchen des Hauses ständig bei ihm ein- und ausgehen, denn sie haben sich einen Schlüssel für sein Zimmer besorgt (S.103).
Titorelli will K. beim Prozess helfen und Zugang zum Gericht verschaffen. Er ist „ein Vertrauensmann des Gerichts“ (S.106) und eine Mittlerfigur zwischen K. und dem Gericht. Er übt die Funktion des Gerichtsmalers aus. Diesen Beruf hat er von seinem Vater geerbt. Seine Hauptaufgabe besteht darin, Richter zu porträtieren. Diese Aufgabe unterliegt strengen Regeln, die nur er kennt (S.109). Als K. ihn besucht, arbeitet Titorelli an dem Porträt eines Richters, dass dem in Hulds Wohnung auffallend ähnlich ist. Das mag daran liegen, dass jedem der Richter „genau vorgeschrieben ist, wie er sich malen lassen darf“ (S.105).
Durch seine Arbei...