Francis Scott Fitzgerald
Francis Scott Key Fitzgerald (F. Scott Fitzgerald) wird am 24. September 1896 als drittes Kind des Angestellten Edward Fitzgerald und seiner Ehefrau Molly in St. Paul im US-Bundesstaat Minnesota geboren. Er wird nach seinem Urgroßonkel Francis Scott Key, der die US-amerikanische Nationalhymne verfasste, benannt.
Seine beiden älteren Schwestern verstarben noch vor seiner Geburt im Kleinkindalter. Auch seine vier Jahre jüngere Schwester starb bereits eine Stunde nach ihrer Geburt. Seine einzige überlebende Schwester war Annabel, die 1901 geboren wurde.
Nachdem Fitzgeralds Vater seine Anstellung als Großhandelskaufmann bei Procter & Gamble in Buffalo, New York verloren hatte, zog die Familie zurück nach Minnesota und lebte ein Leben der oberen Mittelschicht, welches durch den Reichtum der Mutter finanziert wurde. Zu ihren Nachbarn gehörte beispielsweise der Eisenbahnindustrielle J. Hill, der später auch in Fitzgeralds Roman „The Great Gatsby“ erwähnt wird.
Fitzgerald erkannte seine Liebe zum Schreiben schon sehr früh und fiel bereits im Alter von 12 Jahren mit seinen selbstverfassten Gedichten, Liedern und Theaterstücken an der St. Paul Academy auf, die er zu dieser Zeit besuchte. Seine erste Kurzgeschichte, „The Mystery of the Raymond Mortgage“, veröffentlichte er im Alter von 13 Jahren in der Schulzeitung.
Als seine übrigen schulischen Leistungen immer schlechter wurden, entschlossen sich seine Eltern dazu, ihn auf das katholische Internat Newman School in Hackensack, New Jersey zu senden. Doch auch im Internat widmete Fitzgerald seine Zeit lieber dem Verfassen von Schriftstücken für die Schulzeitung als dem Verbessern seiner Noten. Er galt zudem als Einzelgänger, seine einzige Bezugsperson war Father Cyril Sigourney Webster Fay, der ihn später zur Figur des Monsignor Darcy in seinem Debütroman „This Side of Paradise“ („Diesseits vom Paradies“) inspirierte.
Im September 1913 begann Fitzgerald schließlich ein Studium an der renommierten Princeton Universität. Während seiner Zeit in Princeton lernte er John Paele kennen, der ihn mit der Kunst des Dichtens vertraut machte, und Edmund Wilson, der später ein einflussreicher Literaturkritiker wurde. Zwischen Wilson und Fitzgerald entwickelte sich eine innige Freundschaft.
Während seines Studiums kam Fitzgerald mit der Vielschichtigkeit der amerikanischen Gesellschaft in Berührung und lernte durch eine kurze Liebesbeziehung zu der aus einer wohlhabenden Familie stammenden Ginevra King, dass die Grenzen zwischen den Gesellschaftsschichten zu dieser Zeit ziemlich unüberwindbar waren. Er vernachlässigte seine Studien und wurde schließlich der Universität verwiesen.
Im November 1917 brach Fitzgerald sein Studium endgültig ohne Abschluss ab, um in die Armee als Unterleutnant der Infanterie einzutreten, denn die Vereinigten Staaten waren in den 1. Weltkrieg eingetreten. Danach wurde er in den Vereinigten Staaten ausgebildet und stationiert. In dieser Zeit begann er, an seinem semi-autobiografischen Roman „The Romantic Egotist“ zu arbeiten.
Während seiner Stationierung auf der Militärbasis Montgomery, Alabama lernte er 1918 bei einem Tanzabend Zelda Sayre kennen und verliebte sich in sie. Es kam es im März 1919 zur Verlobung. Da die finanzielle Zukunft des Paares jedoch nicht gesichert war, löste Zelda im Juni bereits wieder die Verlobung.
Fitzgerald fuhr nach New York, um Reichtum und Berühmtheit zu suchen, er fand aber nur einen schlecht bezahlten Arbeitsplatz bei der Werbeagentur Barron Collier. Er schrieb in seiner Freizeit verschiedene Gedichte, Drehbücher und Sketche, die er vergeblich an verschiedene Verlage zu verkaufen versuchte. Er erhielt allerdings neben einer Gage von 30 US-Dollar für die Kurzgeschichte „Babes in the Wood“ insgesamt 122 ablehnende Briefe. Er begann zu trinken und zog schließlich zurück zu seinen Eltern, um dort weiter an einem Romanentwurf zu arbeiten.
Nachdem der Scribner's Verlag den ersten und zweiten Entwurf von Fitzgeralds erstem Roman „The Romantic Egotist“ zunächst abgelehnt hatte, wurde er 1920 schließlich unter dem neuen Titel „This Side of Paradise“ („Diesseits vom Paradies“) veröffentlicht. Zudem konnte er einige Kurzgeschichten an größere Magazine verkaufen, 1920 zahlte ihm „The Saturday Evening Post“ ein Honorar von 500 US-Dollar für seine Kurzgeschichte „Head and Shoulders“. Von diesen Erfolgen gestärkt, hielt Fitzgerald erneut um Zeldas Hand an, die der Heirat im Januar 1920 zustimmte. Bereits drei Monate später feierten sie ihre Hochzeit.
Von diesem Zeitpunkt an stand das junge Ehepaar als Trendsetter im Fokus der Öffentlichkeit. Die Zeitungen und Magazine berichteten oft über sie. Das gut aussehende Vorzeigepaar gab gern lange und ausführliche Interviews und fiel unter anderem immer wieder durch exzessive Partys auf. Dieser Lebensstil führte dazu, dass sich die beiden, obwohl der Schriftsteller mittlerweile ansehnliche Honorare erhielt, immer weiter verschuldeten.
Zudem verfiel Fitzgerald auf diesen ausgelassenen Feiern immer mehr dem Alkohol, dieses Laster konnte er bis zu seinem Tod nicht mehr abschütteln. Nachdem sich das Paar in St. Paul niedergelassen hatte, kam 1921 ihre Tochter Frances Scott Fitzgerald zur Welt, die ihr einziges Kind bleiben sollte.
Nach seinem Debütroman „Diesseits vom Paradies“, der zahlreiche gute Kritiken erhielt und sich erfolgreich verkaufte, veröffentlichte Fitzgerald zunächst eine Reihe von Kurzgeschichten, bevor sein zweiter Roman „The Beautiful and Damned“ („Die Schönen und Verdammten“) 1922 erschien.
Als die finanziellen Probleme und die Alkoholsucht Fitzgeralds zunahmen, siedelte die Familie 1924 nach Frankreich an die Riviera über. Dort nahmen jedoch ihre privaten Probleme zu: Der Schriftsteller wurde zum Alkoholiker, während seine Frau psychisch erkrankte.
Fitzgeralds drittes Buch „The Great Gatsby“ wurde 1925 veröffentlicht und ist ein semi-autobiografisches Werk, welches sich an das Leben der Familie auf Long Island anlehnt und unter anderem zeitkritische Themen, wie Idealismus, Dekadenz und soziale Umbrüche, behandelt. Der Roman erhielt zu Fitzgeralds Lebzeiten nur geringen Zuspruch von den Kritikern und konnte im ersten Jahr gerade einmal 20,000 verkaufte Exemplare verzeichnen.
Heute gilt „The Great Gatsby“ als eines der bedeutendsten Werke der amerikanischen Moderne und ist weltweit bisher mehr als 25 Millionen Mal verkauft worden. Die Erzählung wurde insgesamt fünf Mal verfilmt, zuletzt von Baz Luhrmann im Jahr 2013 mit Leonardo Di Caprio in der Hauptrolle.
Zelda verliebte sich 1924 in einen französischen Offizier, was zu schweren Krisen in der Ehe führte. Zelda erlitt 1930 einen schweren Nervenzusammenbruch, der für ein schweres Zerwürfnis in der Ehe sorgte. 1930 kehrte die Familie in die USA zurück.
Mit seinem nächsten Roman „Tender is the Night“ („Zärtlich ist die Nacht“) wollte Fitzgerald 1934 endlich wieder Erfolge feiern, jedoch gelang es ihm nicht, die Leser und Kritiker zu überzeugen, was dazu führte, dass er immer mehr dem Alkohol verfiel und schließlich unter Depressionen litt. Er zog 1937 an die Westküste nach Los Angeles und arbeitete als Drehbuchschreiber für MGM in Hollywood. Nachdem seine Ehe mit Zelda gänzlich gescheitert war, lernte er Sheila Graham kennen, mit der er bis zu seinem Tod am 21. Dezember 1940 liiert war.
1939 raffte F. Scott Fitzgerald sich schließlich auf, um seinen Roman „The Last Tycoon“ („Der letzte Tycoon“) zu schreiben. Da er diesen vor seinem Tod aber nicht mehr zu Ende bringen konnte, wurde das Buch von Edmund Wilson für die Veröffentlichung 1941 umgearbeitet. Der amerikanische Schriftsteller starb am 21. Dezember1940 nach zwei Herzinfarkten. Er blieb bis zuletzt in dem Glauben behaftet, sein Lebensziel als bedeutender Autor vollkommen verfehlt zu haben.
- The Great Gatsby
In this study guide we will help you analyse the novel The Great Gatsby by F. Scott Fitzgerald (1925) and analyze the characters in the text. You can also find detailed summaries of both the entire no (…)