Epoche
Unser ausführliches Kapitel „Epoche“ ordnet Hoffmanns Novelle „Der goldne Topf“ in den Entstehungskontext und den zeitgeschichtlichen Hintergrund ein. Zunächst wird auf die Erstveröffentlichung im Sammelband »Fantasiestücke in Callot’s Manier« näher eingegangen. Auch die Textüberarbeitung von 1819 bleibt dabei nicht unerwähnt. Anschließend werden einige biografischen Einflüsse auf Hoffmanns Werk herausgearbeitet, darunter die unglückliche Liebe zu Julia Mark, der berufliche Spagat zwischen Kunst und Beamtentum sowie Hoffmanns Alkoholsucht.
Der nächste Abschnitt widmet sich den Quellen zum »goldnen Topf«. Neben den Haupteinflüssen durch Goethe und Novalis findet die Orientierung an Werken von Beresford, Gozzi, Wieland und anderen Erwähnung. Daneben geht der Abschnitt auf die Einflüsse der Naturphilosophie nach Schelling und Schubert ein, und ebenso auf die zeitgenössische Entwicklung der Psychologie. Ferner werden die Oper und das Märchen als weitere Inspirationsquellen näher beleuchtet.
Mit den historischen Ereignissen zur Zeit der Entstehung setzt sich der darauffolgende Teil auseinander. Hoffmanns Schaffen war dabei durch die Reformen in Preußen und nicht zuletzt durch die napoleonischen Befreiungskriege gekennzeichnet, die er in Sachsen hautnah miterlebte. Vor diesem Hintergrund erörtert der Abschnitt, welche Reaktionen auf die historischen Ereignisse sich in dem Kunstmärchen wiederfinden.
Es folgt eine Einordnung in die Epoche der Romantik, in der zunächst die Rolle der Poesie und Fantasie herausgehoben wird. Anschließend werden typische Merkmale der Romantik anhand des Werkes nachgezeichnet und mit Textbeispielen unterlegt.
Inwiefern »Der goldne Topf« der literarischen Gattung der Novelle entspricht und welche alternativen Zuordnungen denkbar sind, wird im Folgenden behandelt. Wichtig ist auch die gattungstheoretische Zuordnung des Werkes zum Kunstmärchen als Sonderart des Märchens. Hierbei spielt nicht zuletzt die Abgrenzung vom klassischen Volksmärchen eine Rolle.
Der letzte Abschnitt des umfassenden Kapitels „Epoche“ klärt den Leser darüber auf, wie Hoffmanns Novelle und seine Rolle als Autor zu Lebzeiten im In- und Ausland wahrgenommen wurden. Dabei finden auch die Rezeption und Adaption im 20. und 21. Jahrhundert Erwähnung.